Ausgabe 2021-01Der ÜberBlickerNeues über den Kinder- und Jugendbereich auf einen Blick

Vorwort

Foto: Dietmar Gornik

„Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.“
Hebräer 10,35

Liebe Leser*innen,

„Lockerungen“ ist eins der am häufigsten benutzten Worte in diesen Tagen. Viele wünschen sich das. Das Verlangen nach „normalen“ Verhältnissen ist groß. Aber die Bedenken, dass die Einschränkungen schon zu früh aufgegeben würden, sind auch sehr groß. Eine sowieso schwierige Situation für die Verantwortlichen und Entscheidungsträger*innen.

Täglich treffen wir hier im Kinder- und Jugendbereich Entscheidungen, die das Leben unter den Coronaschutzverordnungen vorgeben. Immer mit dem Ziel, dass alle Kinder und Jugendlichen sowie Mitarbeitende wohlbehalten durch die Krise kommen. Einzelne Mitarbeitende wurden von den Gesundheitsämtern unter Quarantäne gesetzt und durften nicht mehr zum Arbeiten kommen und ihren Dienst verrichten. Wohngruppen wurden unter Quarantäne gesetzt, um mögliche Infektionen einzugrenzen. Der Schulbetrieb wird auf Wohngruppen aufgeteilt, um eine Durchmischung der Wohngruppen zu vermeiden. Alle Treffen und Gruppenveranstaltungen finden nicht mehr statt, auch die gewohnten Gottesdienste, wie der Kinder- oder Schulgottesdienst. Das quirlige sowie kindgerechte Leben im Kinder- und Jugendbereich ist stark eingeschränkt, und das schon über eine so lange Zeit.

Seit dem Jahr in der Corona-Krise stellt sich bei mir oftmals die Frage – Was ist wann in welchem Maß richtig? Eine Frage, die ich mir oft im verhältnismäßig „Kleinen“ auch stelle. Wir kennen das Problem mit den Entscheidungen: Wenn wir uns endlich zu dem einen oder anderen Entschluss durchgerungen haben, fragen wir uns schon wieder „Hätte ich nicht doch besser anders…?“ Und das gleiche fragen wir uns auch, wenn wir uns entschieden haben, nichts zu tun.

In was vertraue ich eigentlich? Wer oder was trägt meine Entscheidung? Was gibt mir die Sicherheit, das Richtige getan oder gelassen zu haben?

Meine Aufgabe ist es unter anderem, Schaden von den Kindern und Jugendlichen abzuwenden. Der große Schaden ist zurzeit in der Corona-Krise: Am Covid-Virus zu erkranken und im schlimmsten Fall an dieser Krankheit zu sterben.

Wir haben im vergangenen Jahr gemerkt, welche zentrale Bedeutung Gesundheit in unserem Denken und Handeln bekommen hat. Wir sprechen uns häufig den Wunsch zu: „Und vor allem Gesundheit! Das ist ja das Wichtigste.“ Doch ist dies das Wichtigste? Nicht alleinig. Was ist die Gesundheit ohne Vertrauen und Hoffnung und natürlich Liebe?

Warum wünschen wir uns das eigentlich so selten zum Geburtstag – oder beim Abschied? „Ich wünsche dir, dass du die Hoffnung nicht verlierst!“ „Lass dich durch dein Vertrauen durch die nächsten Tage tragen!“ „So viele Menschen wie möglich mögen dich lieben!“ Das sind doch wunderschöne Wünsche.

Ich wünsche bei Geburtstagen immer „Gottes Segen“, und damit meine ich auch genau das, dass in den entscheidenden Situationen des Lebens Vertrauen, Hoffnung und Liebe Bestand haben – gerade auch dann, wenn jemand erkrankt ist. Da passt der Bibeltext:
„Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.“ Hebräer 10,35

Krank werden ist schlimm – mal weniger und manchmal dramatisch schlimm. Das war schon immer so und das ist auch mit Corona so.

Lockerungen? Ich wünsche mir für uns alle Festigung – besonders für unsere unsicheren und bedrohten Zeiten. Vertrauen auf Gott ist dabei ein sehr gutes Fundament.

Den Verfasser*innen, Redakteur*innen sowie Fotograf*innen sei an dieser Stelle mein Dank für diesen neuen ÜberBlicker in besonderen Zeiten ausgesprochen. Freuen Sie sich und seien Sie gespannt, wieder interessante sowie lebendige Artikel über das Leben zu Corona-Zeiten im Kinder- und Jugendbereich zu lesen.

Bleiben Sie behütet, Gott segne uns!

Michael Nagelschmidt
Geschäftsbereich Wohnen 1
Kinder und Jugendliche

ÜberBlicker anfordern

Persönliche Informationen
Lieferanschrift
Datenschutz

Impressum"Der ÜberBlicker"

Herausgeber: Geschäftsbereich Wohnen 1 – Kinder und Jugendliche der Diakonischen Stiftung Wittekindshof  |  Schülerstraße 2  |  32549 Bad Oeynhausen
Für den Inhalt verantwortlich: Michael Nagelschmidt
Redaktion: Philipp Arning (Redaktionsleitung), Marcel Koch, Chrissy Missal

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck auch auszugsweise nur mit Genehmigung der Redaktion.