„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“
Lukas 6,36
Liebe Leserinnen und Leser des ÜberBlickers, heute halten Sie die 15. Ausgabe des ÜberBlickers, die Hauszeitschrift des Kinder- und Jugendbereiches in der Hand. Seit 2014 erscheint zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst, unsere Zeitung.
Herr Philipp Arning, Bereichsleitung der Wohnbereiche Haus Hamburg, Haus Bremen und Haus Bielefeld, hat den ÜberBlicker im Rahmen seines Projektes in der Sozialmanagementausbildung ins Leben gerufen. Seitdem haben viele Mitarbeitende des Kinder- und Jugendbereiches die Zeitschrift mit interessanten Texten sowie lebendigen Bildern mit Leben gefüllt. Berichte aus den Wohngruppen, von Ausflügen oder Urlauben sowie besonderen Ereignissen, wie Bescherungstage zu Weihnachten, Weltkindertag oder Angehörigentage, machten die Hefte lebendig und kurzweilig. Keiner der Autor*innen hat je eine Schriftsteller- oder Journalistenausbildung genossen und doch sind so viele lesenswerte Artikel entstanden.
Als Leitthema dienten Zitate aus der Bibel sowie zum Beispiel die Jahreslosung oder aktuelle Themen, wie die Corona- Pandemie in dem letzten ÜberBlicker. Das Leitthema in diesem Vorwort zum ÜberBlicker ist die Jahreslosung aus diesem Jahr 2021 aus dem Lukasevangelium 6, Vers 36. „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ Barmherzigkeit – was ist das? Dieses Wort kenne ich nur aus dem Kontext der Bibel sowie unserer christlichen Kirche und würde es als eine Charaktereigenschaft eines Menschen benennen. Barmherzigkeit geht mit Achtsamkeit gegenüber anderen und sich selbst einher und durch ein bewusstes Verhalten sowie Handeln eine hohe Motivation, Menschen überdurchschnittlich viel Verständnis entgegen zu bringen.
Barmherzigkeit als tatenvolle Nächstenliebe. Dabei steht nicht das Gefühl des Mitleides im Vordergrund, sondern die Liebe zum Nächsten ist der Motor des Handelns, eine Tugend, die ihren Ursprung in der göttlichen Barmherzigkeit findet, eine herausragende Eigenschaft Gottes. Diese Tugend der Barmherzigkeit erlebe ich in vielen Begegnungen mit Menschen, die mich umgeben. In meiner Familie erlebe ich immer wieder, wie wertschätzend und achtsam wir miteinander umgehen. Auch in schwierigen Phasen trägt uns das Fundament der Nächstenliebe, so dass wir aus der Geborgenheit und Sicherheit die nötige Kraft gewinnen können, um diese Krisen überwinden zu können.
Zu Corona-Zeiten haben viele Mitarbeitende des Wittekindshofes und besonders auch wir hier im Kinder- und Jugendbereich mit großer Barmherzigkeit die Betreuung der Kinder und Jugendlichen sichergestellt. In Zeiten der Isolierung, einer Quarantäne und auch der Erkrankung habe ich Situationen erlebt, in denen die Nächstenliebe und eine Barmherzigkeit aus tiefsten Herzen erkennbar war. Alle waren bemüht, das Wohl und die Gesundheit aller zu achten sowie Begegnungen liebevoll und wertschätzend zu gestalten. Barmherzigkeit als Motor unseres Handelns, heißt aber auch achtsam zu sich selbst zu sein.
Wo finde ich meinen Ausgleich? Wie vermeide ich Überforderungen und wo hole ich mir Hilfe, wenn ich es nicht alleine schaffe? Indem ich mich meinem Nächsten hingebe und meine Überforderung oder Probleme mitteile und dieser sich diesen annimmt, erfahre ich Zuwendung und Nächstenliebe. In der Gemeinschaft der Christen wird die von Gott her erfahrene Barmherzigkeit dann auch zur Handlungsmotivation des glaubenden Menschen.
In diesem Sinne steht „Barmherzigkeit“ in engem Zusammenhang mit Nächstenliebe, Menschenliebe oder der Humanität. Im Matthäusevangelium Kapitel 5, Vers 7 steht geschrieben: „Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.“ Ich wünsche Ihnen Gottes Segen zu dem Handel in Barmherzigkeit und Menschen an Ihrer Seite, die mit der Tugend der Barmherzigkeit gesegnet sind.
Michael Nagelschmidt
Geschäftsbereich Wohnen 1
Kinder und Jugendliche
