Professionelle Praktiker mit Reflexionsvermögen

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Bad Oeynhausen/Löhne/Hiddenhausen/Hille/Stolzenau/Bielefeld (AM). „Sie können konkret helfen und diese ganz praktische Hilfeleistung zugleich theologisch reflektieren und interpretieren“, erklärte Pfarrer Professor Dr. Dierk Starnitzke in der Wittekindshofer Erlöserkirche in Bad Oeynhausen-Volmerdingsen im Festgottesdienst zur Einsegnung von zwölf neuen Diakoninnen und Diakonen. Der Vorstandssprecher der Diakonischen Stiftung hatte damit in seiner Predigt über die sechs Taten der Barmherzigkeit, die im Matthäusevangelium beschrieben werden, die Doppelqualifikation im Diakonenamt in der Evangelischen Kirche von Westfalen in den Mittelpunkt gerückt.

Doppelqualifikation: Sozialer Beruf und theologisch-diakonische Qualifikation

Die Hälfte der zwölf neuen Diakone und Diakoninnen, die alle der Brüder- und Schwesternschaft Wittekindshof angehören, haben einen sozialen Beruf als Erzieher oder Heilerziehungspfleger erlernt und zusätzlich eine theologisch-diakonische Qualifikation im Ober- und Unterkurs der Wittekindshofer Diakonenschule erworben. Die anderen sechs haben an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld „Diakonie im Sozialraum“ studiert und das Vollzeitstudium als staatlich anerkannte Sozialarbeiterin oder -arbeiter abgeschlossen und zugleich die Qualifikation als evangelische Diakonin oder Diakon erworben.

Starnitzke, der auch Vorsteher der Diakonischen Bruder- und Schwesternschaft Wittekindshof ist, betonte in seiner Predigt, dass im Alltag der Diakonie zwischen Dokumentation, Anforderungen der einzelnen Person und des Qualitätsmanagements die theologische oder christliche Dimension oft in den Hintergrund rücke. Deswegen seien Menschen wichtig, die erkennen und immer wieder darauf hinweisen, dass sich Diakonie nicht in zwischenmenschlicher Aktivität erschöpfe, sondern unter der Verheißung stehe, dass im Dienst am anderen Menschen eine Begegnung mit Jesus Christus, dem Sohn Gott stattfinden könne. „Sie als Diakoninnen und Diakone besitzen die Gabe und das Reflexionsvermögen, um immer wieder klar zu machen, dass der Dienst am Menschen zugleich ein Dienst an Christus und ein Dienst im Namen Christi sei“, erklärte Starnitzke.

Einsegnung als Diakonin und Diakon der Evangelischen Kirche von Westfalen

Da Landeskirchenrat Professor Dr. Dieter Beese aus dem Bielefelder Landeskirchenamt kurzfristig erkrankt war, hat Vorstandssprecher Starnitzke im Auftrag der Landeskirche die zwölf Frauen und Männer in das Amt als Diakonin und Diakon eingesegnet: Alina Engels, Loredana Flottmann, Anja Anik Husemeier, Dominik Marcel Puppe, Carolin Schürmann (Bad Oeynhausen), Marcel Eggert, Vanessa Niesel, Carsten Wehmeier (Löhne), Ilka Kuhle (Hiddenhausen), Marcel Kempa (Hille), Wilfried Bunk (Stolzenau/Niendorf) und Steffen Möller (Bielefeld).