Wunsch nach noch mehr Selbstständigkeit

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"Hier würde ich gerne einziehen", sagt Dirk Milosevic, während er auf die Baustelle an der Heinrich-Vormbrock-Straße in Lübbecke blickt. Hier entsteht in den kommenden Monaten ein Appartementwohnhaus für Menschen mit geistiger Behinderung und Adipositas oder dem seltenen Prader-Willi-Syndrom (PWS).

Bauherr des Objekts ist der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL), der mit Unterstützung der Diakonischen Stiftung Wittekindshof den Mieterinnen und Mietern die Möglichkeit bieten will, in der eigenen Wohnung zu leben. Auch Dirk Milosevic möchte sich für eines der zwölf Einzelappartements bewerben.

Erfolge erzielt

Bisher lebt der 49-Jährige im Wittekindshofer Wohnhaus an der Hermannstraße. Die spezialisierte Hauswohngemeinschaft für Menschen mit PWS bietet ihm bereits viel Selbstständigkeit aber auch ein hohes Maß an Unterstützung. Ernährungskunde, Bewegung und individuelle Reflexionsgespräche gehören zum Alltag. Hier hat Milosevic bereits gute Erfolge erzielt und sein Gewicht in den vergangenen Jahren fast halbiert. "Ich halte mein Gewicht", freut er sich.

Milosevic teilt sich ein Appartement mit einem Mitbewohner. Ihren Haushalt regeln die beiden Männer mit Unterstützung der Mitarbeitenden vor Ort: "Wir räumen gemeinsam auf, spülen und trocknen das Geschirr ab", sagt Milosevic, der tagsüber in den Wittekindshofer Werkstätten in Benkhausen tätig ist. "Ich arbeite gerne und bin in der Verpackung", berichtet er. Dennoch sei in ihm der Wunsch nach noch mehr Entfaltungsmöglichkeiten gewachsen: "Ich möchte eine ganz eigene Wohnung, um so noch selbstständiger zu werden."

Technik unterstützt

Mehr Selbstständigkeit durch Smart-Home-Technik: Genau das bietet das neue Wohnhaus an der Heinrich-Vormbrock-Straße. Intelligente Sprachassistenten unterstützen und erinnern an die nächste Mahlzeit oder einen anstehenden Termin. So soll die selbstständige Lebensführung bestmöglich unterstützt werden.

Bis Dezember 2021 soll das Haus einzugsbereit sein. Der Wittekindshof wird ein Service-Büro einrichten. Mitarbeitende unterstützen etwa beim Einkaufen, Kochen oder der Essenseinteilung aber auch bei Terminen mit Ämtern oder Behörden. 

Mehr lesen Sie in der Pressemitteilung "Erste Kontakte zu den neuen Nachbarn".