Mobil dank Golfkart Spender ermöglichen Anschaffung eines besonderen Gefährts für Senioren mit Beeinträchtigung

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Bianca Schilling, Mitarbeiterin der Tagesstrukturierenden Angebote (TSA) auf dem Wittekindshofer Gründungsgelände, bringt TSA-Nutzerinnen, die etwas immobiler sind, mit dem neuen Golfkart zurück in ihre Wohnhäuser.

Bad Oeynhausen-Volmerdingsen (JP). „Mit Musik macht alles mehr Spaß“, sagt Bianca Schilling und dreht das Radio auf. „Los geht es, meine Damen! Ab nach Hause!“, sagt die Heilerziehungshelferin und tritt aufs Gaspedal des schwarzen Golfkarts. Seit einigen Monaten flitzt das Gefährt, das sonst eher auf dem Golfplatz zu verorten ist, über das Wittekindshofer Gründungsgelände.

Das Team Dorfplatz in Volmerdingsen hat es dank großzügiger Spenden anschaffen können, um vor allem den älteren Teilnehmenden der Tagesstrukturierenden Angebote (TSA) weiterhin die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglich, kleinere Ausflüge in die nähere Umgebung zu unternehmen oder kurz in den Supermarkt im Ort zu düsen. „Unsere Klienten und Klientinnen, die an den Tagesstrukturierenden Angeboten teilnehmen, werden immer immobiler, viele sind nicht mehr gut zu Fuß, nutzen einen Rollator oder sind auf einen Rollstuhl angewiesen. Die Mitarbeitenden holen die sie aus den Wohnhäusern für die Angebot ab. Mit dem Golfkart kann ein Mitarbeitender nun mehrere Menschen sowie ihre benötigten Gehhilfen befördern, so bleibt mehr Zeit für die konkrete Arbeit, Mitarbeitende werden entlastet und motiviert“, sagt Diakonin Katy Wattenberg, zuständige Geschäftsbereichsleitung.

„Die Idee entstand vor einigen Jahren in der TSA Löhne. Dort wurde aus eben solchen Gründen ein Golfwagen angeschafft. Da haben wir uns gedacht: Tolle Idee. Innovativ und elektrobetrieben!“ Mit Fahrer oder Fahrerin und Begleitung können, je nachdem, ob benötigte Rollatoren transportiert werden müssen, drei bis fünf Frauen und Männer mit Behinderung, die in den Wohnhäusern auf dem Gründungsgelände leben und aufgrund ihres Alters nicht mehr arbeiten gehen, an Aktivitäten teilnehmen. Zudem nutzen Mitarbeitende des Kunstateliers und ambulanter Angebote das Mobil. Aber auch Wohngruppen können dank des Golfkarts kleinere Ausflüge gestalten oder ebenfalls in den Combi-Markt düsen. „Es profitieren also alle Altersgruppen davon“, betont Katy Wattenberg.

Die Akkuleistung des Gefährts wurde bislang noch nicht voll ausgereizt. „Aber für eine große Ausfahrt rund um das Gründungsgelände reicht sie allemal“, sagt Melanie Dunken, stellvertretende Bereichsleitung des Teams Dorfplatz. „So können wir uns neue oder alte – aufgrund der körperlichen Mobilitätseinschränkungen nicht mehr erreichbare – Ziele und Umgebungen erschließen. Auch manche Strecken, etwa den Hang hoch zum Wiehengebirge, die wir vorher zu Fuß nicht meistern konnten, sind nun problemlos machbar. Unsere Klienten und Klientinnen lernen neue Orte kennen und vergrößern so ihren Sozialraum“, erklärt Melanie Dunken.

Die Anschaffung des Golfkarts wurde über Spenden ermöglicht, etwas mehr als 13.500 Euro mussten zusammenkommen. Einen großen Teil haben die Volksbank Herford-Mindener Land, die Gauselmann-Stiftung und die Ursula-Löper-Stiftung beigetragen. Ebenfalls unterstützt haben die Kaiser-Apotheke, die Sparkasse Minden-Lübbecke, Westfalen Weser Energie, Wago und die Druckerei Eilbracht. „Aber auch Privatspender und -spenderinnen sowie kleinere Unternehmensspenden haben die Anschaffung erst ermöglicht. Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung aller Beteiligten“, betont Katy Wattenberg.