"Kompetente und vor Ideen sprühende Pfarrerin" Pfarrerin Astrid Gießelmann offiziell in ihr Amt eingeführt

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Bad Oeynhausen (JP). Endlich: Fast fünf Monate nachdem sie ihr Amt als Brüder- und Schwesternpfarrerin in der Diakonischen Stiftung Wittekindshof angetreten hat, stand Pfarrerin Astrid Gießelmann nun erstmals auf der Kanzel der Erlöserkirche und predigte. Aufhänger war der bekannte Coldplay-Song "Viva la vida" (Es lebe das Leben).

Das war ein Musikwunsch der Herforderin, den Kantorin Conny Stern ihr erfüllte: "Warum bewegt mich dieses Lied so? Immer, wenn ich auf dem Weg zu einer neuen Einsatzstelle mit dem Auto unterwegs war, lief dieser Song im Radio. So auch dieses Mal", sagte Gießelmann zu Beginn ihrer Predigt ihres offiziellen Einführungsgottesdienstes vor geladenen Gästen. "Heute können wir zusammen feiern und Sie in Ihr Amt einführen“, brachte Pfarrer Prof. Dr. Dierk Starnitzke, als Vorsteher der Brüder- und Schwesternschaft Wittekindshof, gleich zu Beginn des Gottesdienstes seine Freude zum Ausdruck.

Geplant war es eigentlich, Astrid Gießelmann Anfang Februar in ihr Amt einzuführen, coronabedingt war dies aber nicht möglich. "Ihr Start war nicht ganz einfach. Sie hatten keine Einführung, Veranstaltungen ruhten, viele Ereignisse in der Brüder- und Schwesternschaft wurden verschoben, die Diakonenausbildung fand größtenteils nur digital statt, Besuche in den unterschiedlichen Bereichen der Stiftung waren kaum möglich und Sie mussten somit erste Kontakte sehr mühsam knüpfen. Aber Sie haben das alles gemeistert und sitzen hier nun fröhlich, positiv gestimmt und voller Ideen", sagte der theologische Vorstand.

Doppelte Fachkompetenz

Starnitzke kam auf die "bemerkenswerten Kompetenzen" der Herforderin zu sprechen: eine doppelte Fachkompetenz für das Amt der Brüder- und Schwesternpfarrerin durch ein abgeschlossenes Theologie- sowie Psychologie-Studium. "So können Sie Fragestellungen auf unterschiedlichen Ebenen diskutieren, gewinnen eine neue Perspektive, die Sie dann in die Arbeit einbringen", so der Vorsteher. Zudem sei Gießelmann fähig zur Elementarisierung: "Sie sehen die kleinen, oft wesentlichen Dinge des Glaubens.“ Weiterhin lobte er die moderne Haltung der neuen Pfarrerin: „Sie versuchen, die Kirche zu den Menschen zu bringen.“ Astrid Gießelmann sieht ihre Aufgaben im Dialog: „Wir müssen nicht nur den christlichen Glauben kommunizieren, sondern Religion ins Gespräch bringen. Religion ist vielen Menschen sehr wichtig. Religion ist eine Grunddimension des Menschseins."

Gießelmanns Ideenvielfalt sei enorm, so Starnitzke. Kurz gesagt: "Mit Ihnen haben wir eine breit aufgestellte, kompetente, vor Ideen sprühende Brüder- und Schwesterpfarrerin gewonnen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen. Ich wünsche Ihnen, dass Gott Ihnen dabei hilft, mit Ihrem scharfen, analytischen Verstand diese anspruchsvolle und vielfältige Aufgabe zu bewältigen."

Anschließend nahm Starnitzke gemeinsam mit der neuen Superintendentin des Kirchenkreises Vlotho, Dorothea Goudefroy, die ihre neue Aufgabe ebenso wie Astrid Gießelmann zum 1. Februar antrat, Achim Steinmeier als Ältesten der Brüder- und Schwesternschaft sowie Diakonin Nicole Schnepel die Einführung der neuen Pfarrerin vor. Segensworte und Gebete folgten, die der neuen Pfarrerin Kraft und Ermutigung für ihren Dienst zusprachen.

"Hier im Wittekindshof kann ich sehr viel von meinen bisherigen beruflichen Erfahrungen einbringen. Hier habe ich mehr Gestaltungsmöglichkeiten als im Schuldienst. Ich habe immer viel mehr Ideen als ich selbst umsetzen kann. Hier erlebe ich, dass es viele Ressourcen gibt, auch Zeitressourcen. Hier gibt es Räume für Veranstaltungen. Mir begegnen hier sehr engagierte Menschen. Das ist ein unheimlicher Schatz", so Gießelmann.

Zur Person

Astrid Gießelmann ist 50 Jahre alt, verheiratet, hat zwei Töchter und lebt mit ihrer Familie in Herford. Seit dem 1. Februar dieses Jahres ist sie beim Wittekindshof als Brüder- und Schwesternpfarrerin sowie Leitung der Diakonenschule tätig. Sie hat die Nachfolge von Pfarrer Michael Postzich angetreten, der in den Ruhestand verabschiedet wurde. Zuletzt wirkte Gießelmann als Schulpfarrerin im Johannes-Falk-Haus, einer Förderschule für geistige Entwicklung in Herford, und hat somit bereits Erfahrung mit Menschen mit geistiger Behinderung.

Sie hat Theologie und Psychologie in Kiel studiert, eine Klinische Seelsorgeausbildung, Fort- und Weiterbildungen gemacht in Systemischer Supervision, Organisationsentwicklung, Marte Meo, einer videobasierten Beratungsmethode, sowie in klärungsorientierter Psychotherapie. Gießelmann war freiberuflich als Coach und Unternehmensberaterin tätig und war Dozentin am Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung in Villigst. Privat hört sie gerne Musik, fährt Rad, arbeitet im Garten und beschäftigt sich mit Kreativem.

Leitung Diakonenschule

Astrid Gießelmann ist in ihrer Funktion auch für die Leitung der Wittekindshofer Diakonenschule zuständig. Diakoninnen und Diakone gelten als doppelt qualifiziert. Entweder wird eine staatlich anerkannte Ausbildung in einem sozialen Beruf oder ein Bachelorstudium Soziale Arbeit an der Fachhochschule (FH) der Diakonie mit theologisch-diakonischer Kompetenz verknüpft. Theologische, soziale, pflegerische, musische und kreative Elemente werden angeboten, immer in Kombination mit beruflicher Praxiserfahrung. Weitere Informationen zur Ausbildung gibt es bei Diakonin Nicole Schnepel, Telefon (05734) 61-24 63, E-Mail: nicole.schnepel(at)wittekindshof.de.