Häusliche Gewalt beenden Wittekindshof und Hexenhaus kooperieren – Beratungsangebot für Menschen mit Behinderung

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Gemeinsam gegen Gewalt: Der Wittekindshofer Geschäftsbereichsleiter Burkhard Hielscher (von links), Hexenhaus-Mitarbeiterin Jacqueline Kwandt sowie die Leitung des Kontakt- und Informationszentrums Miriam Kempa laden ein zur Auftakt-Veranstaltung der offenen Beratung für Menschen mit Behinderung am Donnerstag, 30. September, um 17.30 Uhr im KIZ Lübbecke, Am Markt 20.

Lübbecke/Espelkamp/Kreis Minden-Lübbecke (JP). Gemeinsam für mehr Prävention und die Beendigung von häuslicher Gewalt: Der Wittekindshof in Lübbecke und das Hexenhaus Espelkamp gehen eine Kooperation ein.

Zukünftig bietet die Frauenberatungsstelle in den Räumen des Kontakt- und Informationszentrums (KIZ) Lübbecke, Am Markt 20, allen Menschen mit kognitiven und körperlichen Einschränkungen, die Gewalt erlebt haben oder erleben, sowie deren Angehörigen und Fachpersonal kostenlose Beratung an. Eine erste Informationsveranstaltung ist am Donnerstag, 30. September, um 17.30 Uhr.

"Gemeinsam wollen wir uns für eine Verbesserung der Lebenssituation, sowie die Verbesserung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für gewaltbetroffene Menschen mit körperlichen und kognitiven Einschränkungen einsetzen", betont Geschäftsbereichsleiter Diakon Burkhard Hielscher, der zuständig für die Wittekindshofer Angebote in Lübbecke, Espelkamp und Rahden ist. "Das Kontakt- und Informationszentrum ist eine bekannte Anlaufstelle für Menschen mit Behinderung. Da liegt es nahe für solch ein Angebot mit dem Hexenhaus zu kooperieren", fügt Miriam Kempa, für das KIZ zuständige Bereichsleitung, hinzu. Primäres Ziel sei es häusliche Gewalt nachhaltig zu beenden.

Zugang ermöglichen und erleichtern

"Wir wollen hilfesuchenden Menschen Zugang zu Beratung ermöglichen und erleichtern. Im Rahmen einer Sprechstunde im KIZ Lübbecke können Menschen mit Behinderung sowie deren Angehörige und Fachpersonal niedrigschwellig diese Beratung in Anspruch nehmen", fügt Jacqueline Kwandt vom Hexenhaus hinzu. Bei weiterführendem Beratungsbedarf sei dies telefonisch, online oder persönlich an verschiedenen Standorten, etwa in Espelkamp, Bad Oeynhausen, Stemwede oder Petershagen möglich. Gefördert wird das Beratungsangebot von der "Aktion Mensch" im Rahmen des Projektes "Inklusion einfach machen".

Nach dem Auftakt am Donnerstag, 30. September, bietet Jacqueline Kwandt dann immer am letzten Donnerstag im Monat von 17.30 bis 19 Uhr eine niedrigschwellige Beratung an. Denkbar sei auch ein niedrigschwelliges Gruppenangebot bei Bedarf, in dem über Gewalt im Allgemeinen und Hilfeangebote aufgeklärt wird. "Vielen Menschen ist nicht bewusst, was alles Gewalt ist. Es gibt psychische, sexuelle, seelische oder auch strukturelle Gewalt. Ich kann beispielsweise psychische Gewalt durch Mobbing am Arbeitsplatz erfahren oder durch Mitbewohner und -bewohnerinnen. Oder ich werde an der Bushaltestelle von Fremden bedrängt. Es gibt viele Formen der Gewalt. Wir wollen aufklären und ansprechbar sein", führt Kwandt aus.

Im persönlichen Gespräch werden Schutzmaßnahmen erörtert, über gesetzliche Schutzmaßnahmen aufgeklärt, aber auch besprochen, wer noch helfen kann, wie Betroffene sich selbst schützen können und mögliche individuelle Schutzpläne erarbeitet. Das ganze erfolgt anonym. "Wir geben nur auf Wunsch Kontaktdaten weiter", betont die Sozialpädagogin.