Die Koffer sind schon in Berlin. Die Mitglieder der inklusiven Tanzgruppe aus dem Gronauer Wittekindshofer Kontakt- und Informationszentrum (KIZ) am Kurt-Schumacher-Platz werden am Donnerstag, 25. Mai, mit dem Zug folgen. Ziel ist der Deutsche Evangelische Kirchentag, zu dem in Berlin und Wittenberg über das Himmelfahrtswochenende weit über 100.000 Dauerteilnehmer und viele Tagesgäste erwartet werden. Die elf Tänzerinnen und Tänzer gehören zu den 70 Menschen mit und ohne Behinderung aus der Diakonischen Stiftung Wittekindshof, die den Kirchentag mitgestalten. Auf der Diakonie Bühne in Messehalle 3.2 werden die Gronauer Tänzer die einzige Gruppe sein, die den Wittekindshof vertritt. Hinzu kommen weitere Auftritte bei Pause inklusiv, einem Café mit Kulturangeboten, das fünf diakonische Trägern der Behindertenhilfe aus dem gesamten Bundesgebiet beim Kirchentag anbieten.
Für Tänzer ist es ein großer Auftritt
"Die Tanzgruppe hat Erfahrung mit Auftritten. Aber Berlin ist noch eine Nummer größer. Da steigen Vorfreude und Aufregung", erklärt Katrin Böhm, die als Bereichsleiterin des Gronauer KIZ und des Ambulant Unterstützten Wohnens die Tanzgruppe initiiert hat, aber großen Wert auf die Eigendynamik der Gruppe legt. Für die Tänzerinnen und Tänzer wird es der erste Kirchentag sein. Neben ihren eigenen Auftritten, werden sie auch selbst am vielfältigen Kirchentagsprogramm teilnehmen mit Gottesdiensten, Andachten, Großkonzerten, thematischen Veranstaltungen und dem Markt der Möglichkeiten, auf dem sich viele Einrichtungen, Verbände und Vereine präsentieren. "Um Überforderungen zu vermeiden, fahren wir drei statt fünf Tage zum Kirchentag. Wir schlafen wie Tausende andere in einer Schule. Überall werden Menschen mit unterschiedlichen Frömmigkeitsstilen, Katholiken und Evangelische, Jüngere und Ältere, aber auch Menschen mit und ohne Behinderung zusammen kommen. Der Kirchentag bietet viele Chancen für Inklusion, im täglichen Miteinander", freut sich Böhm.
Bewährte Kooperation: "Pause inklusiv"
Der Wittekindshof beteiligt sich in Berlin wieder an "Pause inklusiv. Café & Kultur". Es ist ein Gemeinschaftsstand in Kooperation mit der Evangelischen Stiftung Alsterdorf aus Hamburg, dem Pommerschen Diakonieverein aus Greifswald, der Diakonie Himmelsthür aus Hildesheim, der Johannes-Diakonie Mosbach aus Baden und dem Wittekindshof: "Die Zusammenarbeit der diakonischen Behindertenhilfeträger aus ganz Deutschland bewährt sich. Gemeinsam schaffen wir mit Pause inklusiv einen Rahmen für Begegnungen zwischen ganz unterschiedlichen Menschen und fördern Teilhabe und Inklusion. Die Kirchentagsteilnehmer können sich mit inklusiv servierten Kaffeespezialitäten und kleinen Snack stärken und zusammen mit Menschen mit Behinderung Kultur und Tagzeitengebete erleben und gestalten", erklärt der Wittekindshofer Vorstandssprecher Pfarrer Professor Dr. Dierk Starnitzke, der sich freut, dass die diakonische Kooperation für Berlin weiter ausgebaut wurde. "Pause inklusiv war eine der Keimzellen für das Forum Diakonie, das die Diakonie Deutschland und das Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gemeinsam organisiert haben", sagt Starnitzke. Der Wittekindshof beteiligt sich an Pause inklusiv mit der Tanzgruppe aus Gronau und mit Prüfleserinnen und Prüflesern aus dem Büro für Leichte Sprache, die gemeinsam mit Gästen ein Tage-Buch vom Kirchen-Tag in Leichter Sprache schreiben werden.
Thementag Theologie der Teilhabe
Darüber hinaus engagiert sich der Wittekindshof beim Thementag Theologie der Teilhabe, der am Samstag ab 11 Uhr in der Akademie der Künste in Berlin Charlottenburg stattfinden wird. Zur Vorbereitung wurde der Wittekindshofer Vorstandssprecher in die Projektleitung berufen. Für die Podiumsdiskussion hat das Kirchentagspräsidium Alexa Jürgens als Teilhabeexpertin mit Sprachcomputer eingeladen. Die Bad Oeynhausenerin wird über Inklusions- und Exklusionserfahrungen berichten.
Mehr zum Programm auf dem Kirchentag finden Sie als Download im Programm der Diakonie-Bühne (pdf 479 kb) und im Programm "Pause inklusiv" (pdf 1,6 MB).