Geschichte vom Wittekindshof

Der Anfang vom Wittekindshof

Pfarrer Hermann Krekeler hat den Wittekindshof
vor langer Zeit gegründet.
Als der Wittekindshof gegründet wurde,
gab es

  • keinen Fernseher,
  • keine Computer, Handy und Internet,
  • fast gar keine Autos
  • nur ganz wenige Telefone.

In der Zeit gab es fast keine Hilfe
für Menschen mit geistiger Behinderung.
Einige Familien haben Angehörige mit Behinderung
versteckt im Stall bei den Tieren.
Es gab in ganz Deutschland nur wenige
Wohn-Häuser für Menschen mit Behinderung.

Hermann Krekeler hat in Bethel gearbeitet.
In Bethel wohnten viele Menschen mit Behinderung.
Die Menschen mit Behinderung hatten Epilepsie.
Menschen mit einer Epilepsie bekommen Anfälle.
In Bethel gibt es zum Beispiel 
ein Kranken-Haus für Menschen mit Epilepsie.

Viele Menschen suchten in Bethel nach einem Wohn-Ort 
für Menschen mit geistiger Behinderung.
Einen Wohn-Ort für Menschen mit geistiger Behinderung
gab es in der Umgebung nicht.
Die Menschen konnten auch nicht in Bethel wohnen.

Hermann Krekeler wurde später Pfarrer
in dem Dorf Volmerdingsen.

Ein Mann hatte einen Bauern-Hof
am Rand vom Dorf Volmerdingsen.
Der Mann wollte seinen Bauern-Hof verkaufen
und in einem anderen Land leben.
Der Mann hat für den Verkauf vom Bauern-Hof gebetet.

Hermann Krekeler war Pfarrer im Dorf Volmerdingsen.
Hermann Krekeler hat das Gebet von dem Mann gehört.
Hermann Krekeler hat Geld gesammelt.
Andere Pfarrer haben Hermann Krekeler geholfen.
Hermann Krekeler hat den Bauern-Hof gekauft.
Auf dem Bauern-Hof sollten
Menschen mit geistiger Behinderung leben.
Der Bauern-Hof war das erste Haus vom Wittekindshof.

Der erste Bewohner vom Wittekindshof
war ein 8-jähriger Junge.
Weitere Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder
kamen zum Wittekindshof.

Hermann Krekeler hat einen Arzt eingestellt
und einen Lehrer.

Der Wittekindshof hat früher viele Spenden gebraucht.
Spenden sind Geschenke.
Einige Menschen haben dem Wittekindshof Geld geschenkt.
Die Bauern haben dem Wittekindshof
Kartoffeln, Eier und andere Lebens-Mittel geschenkt.

Der 1. Welt-Krieg und die Zeit nach dem 1. Welt-Krieg

Im 1. Welt-Krieg ging es vielen Menschen schlecht.
Auch im Wittekindshof hatten die Menschen
zu wenig zu essen
und konnten nicht gut heizen.
Wegen Kälte und Hunger sind viele Menschen gestorben.

Viele Mitarbeiter mussten den Wittekindshof verlassen
und als Soldaten kämpfen.
8 Mitarbeiter sind als Soldaten gestorben.

Nach dem Krieg hat es lange gedauert,
bis es den Menschen wieder besser ging.
Dann hat der Wittekindshof

  • den Schul-Unterricht verbessert,
  • Arbeit für Menschen mit Behinderung verbessert,
  • Haus Bethanien als Kranken-Haus gebaut.

Menschen mit Behinderung haben auch gearbeitet

  • im Stall,
  • auf den Feldern,
  • in den Gemüse-Gärten.

So hatte der Wittekindshof eigenes

  • Fleisch,
  • Eier,
  • Getreide,
  • Kartoffeln,
  • Gemüse.

Immer mehr Menschen sind zum Wittekindshof gekommen.
Der Wittekindshof brauchte mehr Essen für die Menschen.

Der Wittekindshof hat
Schloss Ulenburg in Löhne gekauft.
Zum Schloss gehörten

  • viele Felder,
  • ein Bauern-Hof,
  • Wald.

Der Wittekindshof konnte mehr
Getreide und Kartoffeln pflanzen und ernten.
Der Wittekindshof hat mehr Fleisch und Milch
von den Tieren auf dem Bauern-Hof bekommen.
Die Menschen im Wittekindshof
hatten wieder mehr zu essen.

Der 2. Welt-Krieg

Adolf Hitler kam in Deutschland an die Macht.
Viele Menschen haben Adolf Hitler unterstützt.
Die Menschen,
die Adolf Hitler unterstützten,
heißen National-Sozialisten, kurz Nazis.
Es gab viele Nazis,
auch im Wittekindshof.

Adolf Hitler hat ein Gesetz gemacht:
Frauen und Männer mit Behinderung
sollten keine Kinder bekommen.
Die Frauen und Männer wurden operiert.
Zum Beispiel im Haus Bethanien vom Wittekindshof.
Die Frauen und Männer konnten nach der Operation
keine Kinder mehr bekommen.

Adolf Hitler hat Menschen töten lassen,

  • weil sie krank oder behindert waren,
  • weil sie Juden waren.

Juden glauben an Gott,
aber nicht an Jesus.

Auch im Wittekindshof haben Juden gelebt.
Erst haben die Nazis die Juden abgeholt und getötet.
Später haben die Nazis
fast alle Menschen mit Behinderung
vom Wittekindshof abgeholt.
Das waren fast 1.000 Menschen mit Behinderung.
Die Menschen wurden in grauen Bussen abgeholt.
Die Busse sind zu anderen Heimen gefahren. 
In den Heimen gab es 

  • wenig Essen,
  • Versuche mit Medizin,
  • keine gute Versorgung.

Viele Menschen aus dem Wittekindshof 
sind gestorben oder wurden getötet. 
Aus dem Wittekindshof wurden 400 Menschen getötet.

Die Nazis haben auch aus anderen Einrichtungen
viele Menschen abgeholt und getötet.

Adolf Hitler hat den 2. Welt-Krieg angefangen.
Deutschland hat im 2. Welt-Krieg gegen viele Länder gekämpft.
Viele Menschen sind gestorben.

Nur ganz wenige Menschen mit Behinderung durften
zum Arbeiten im Wittekindshof bleiben.

Fast alle Häuser vom Wittekindshof
waren Kranken-Häuser für verletzte Soldaten.

Die Zeit nach dem 2. Welt-Krieg

In Bad Oeynhausen waren viele Soldaten aus England.
Die Soldaten aus England haben
den Wittekindshof als Kranken-Haus genutzt.

Menschen mit Behinderung durften nur
in 2 Häusern vom Wittekindshof wohnen:

  • in Haus Friedenshöhe in Volmerdingsen und
  • in Schloss Ulenburg in Löhne.

Die Soldaten aus England haben nach einigen Jahren
Bad Oeynhausen und den Wittekindshof verlassen.

Viele Häuser waren kaputt.
Der Wittekindshof musste alles reparieren
und neu aufbauen.

Immer mehr Menschen kamen in den Wittekindshof.
Überall war es eng.
Viele Menschen mussten
in einem Raum zusammen schlafen.
Es gab wenige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
hatten keine gute Aus-Bildung.
Viele waren überfordert.

Menschen mit Behinderung haben viel Schlimmes erlebt,
zum Beispiel Schläge, Beleidigungen, Gewalt und Leid.

Das Leben im Wittekindshof wurde besser durch

  • neue Häuser,
  • Ausbildung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Einige Mitarbeiter haben die Brüderschaft gegründet.
Die Brüderschaft war erst
nur eine Gemeinschaft für Männer.
Heute ist die Gemeinschaft
für Menschen mit jedem Geschlecht.
Die Gemeinschaft heißt heute
Brüder- und Schwesternschaft.

Für die Gemeinschaft war von Anfang an
die Ausbildung von Mitarbeitern wichtig.
Die Gemeinschaft bildete Diakone aus.

Der Wittekindshof hat

  • in Volmerdingsen 10 neue Häuser gebaut,
  • das Anna-Heim in Gronau gekauft,
  • Schloss Benkhausen in Espelkamp gekauft.

Der Wittekindshof hat gegründet

  • das Berufs-Kolleg für die Ausbildung
    von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen,
  • das Berufs-Bildungs-Werk
    für Menschen mit Behinderung.

Erst haben Frauen und Männer
getrennt im Wittekindshof gelebt.

Im Freizeit-Werk konnten Frauen und Männer
zum ersten Mal ihre Freizeit gemeinsam gestalten.
Frauen und Männer fuhren zusammen
nach Cuxhaven zum Zelten.
Später hat der Wittekindshof
in Cuxhaven ein Ferien-Haus gekauft.

Im Wittekindshof haben viele Kinder gelebt.
Die Kinder sollten wie in einer großen Familie leben.
Deswegen hat der Wittekindshof das Schüler-Dorf gebaut.
In den 6 Häusern vom Schüler-Dorf
lebten immer 2 Gruppen mit 12 Kindern.
Im Schüler-Dorf lebten Mädchen und Jungen zusammen.

Langsam durften auch in den anderen Häusern
Männer und Frauen zusammen in einer Gruppe leben.

Im Haus Kinder-Heimat haben Kinder und Jugendliche
mit schwerer Behinderung gelebt.
Der Wittekindshof hat für diese Kinder und Jugendlichen
das Therapie-Zentrum gebaut.

Heute gehen auch Erwachsene ins Therapie-Zentrum.

Viele Menschen mit Behinderung haben
im Schloss Benkhausen in Espelkamp gelebt.
Es gab zu wenig Platz für die Menschen.

Einige Männer sind nach Lübbecke-Nettelstedt gezogen.
In Nettelstedt hat der Wittekindshof
das Meyer-Spelbrink-Haus und Haus Fern-Sicht gekauft.
Die beiden Häuser sind mitten im Dorf.

Der Wittekindshof hatte jetzt 5 Stand-Orte.

  • Volmerdingsen
  • Ulenburg in Löhne,
  • Gronau,
  • Benkhausen in Espelkamp,
  • Nettelstedt in Lübbecke.

Dann hat eine neue Zeit angefangen.
Frauen und Männer mit Behinderung
haben das Gelände vom Wittekindshof verlassen.
Die Frauen und Männer sind in kleine Wohnungen gezogen.

Die ersten Wohnungen hatten den Namen
Innen-Wohn-Gruppen.

Die 1. Wohn-Gruppe für Menschen
mit dem seltenen Prader-Willi-Syndrom, kurz PWS
ist in Espelkamp-Benkhausen entstanden.
Das war das 1. Angebot vom Wittekindshof
mit besonderer Unterstützung.

Ausbau und neue Stand-Orte

Der Wittekindshof will Menschen mit Behinderung
da unterstützen,
wo sie wohnen.
Deswegen hat der Wittekindshof
in verschiedenen Städten viele neue Häuser gebaut
und Wohnungen gemietet.
Jetzt können Menschen mit Behinderung
mitten in der Stadt wohnen.

Der Wittekindshof unterstützt auch
Menschen mit Behinderung in ihrer eigenen Wohnung.
Das Angebot hieß früher
Ambulant Unterstütztes Wohnen, kurz AUW.

Viele Menschen mit Behinderung sind umgezogen.
Viel weniger Menschen mit Behinderung leben heute
auf dem Gründungs-Gelände vom Wittekindshof.
Der Wittekindshof hat in vielen Orten
neue Angebote aufgebaut.

Der Wittekindshof hat
10 Kontakt- und Informations-Zentren, kurz KIZe
gegründet.

Ein KIZ ist ein Treff-Punkt
für Menschen mit und ohne Behinderung.
Zum KIZ gehört meistens ein Café.

Früher durften nur Klienten und Klientinnen
die Angebote vom Wittekindshof nutzen.
Heute dürfen auch Andere die Angebote nutzen.
Zum Beispiel:

  • Alle Kinder mit Behinderung
    aus Bad Oeynhausen und Umgebung
    können die Schule Wittekindshof besuchen.
  • Menschen mit und ohne Behinderung
    nutzen das Therapie-Zentrum vom Wittekindshof.
  • In den Wittekindshofer Werkstätten arbeiten auch Menschen,
    die nicht im Wittekindshof wohnen.

Das Zusammen-Leben
von Menschen mit und ohne Behinderung
ist für den Wittekindshof wichtig.
Das heißt Inklusion.

Inklusion ist ein wichtiges Thema
in der Behinderten-Rechts-Konvention.
Die Behinderten-Rechts-Konvention
ist so etwas Ähnliches wie ein Gesetz.

Der Wittekindshof hat Familien-Zentren gegründet.
Zu einem Familien-Zentrum Wittekindshof gehört

  • eine Kinder-Tages-Stätte, kurz Kita,
  • Früh-Förderung für kleine Kinder,
    die sich langsam entwickeln oder eine Behinderung haben.

Der Wittekindshof möchte mit den Familien-Zentren
Inklusion fördern.
In den Familien-Zentren treffen sich
Menschen mit und ohne Behinderung.

Die Leitungen vom Wittekindshof haben
gemeinsam eine Strategie geschrieben.
Eine Strategie ist eine Planung
mit Zielen für die Zukunft.
In der Strategie steht:

  • Welche Ziele hat der Wittekindshof in den nächsten Jahren?
  • Welche Ziele hat jeder einzelne Bereich?
  • Wie können wir die Ziele erreichen?

Der Wittekindshof weiß durch die Strategie,
was er in den nächsten Jahren tun will.

Kontakt

Michael SpehrArchivar

Unternehmenskommunikation
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Zur Kirche 2
32549 Bad Oeynhausen