"Entwicklung kommt mit Veränderung" Diakonin Svenja Störmer feiert ihr 25-jähriges Dienstjubiläum beim Wittekindshof

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Bad Oeynhausen (JP). Diakonin Svenja Störmer aus Bad Oeynhausen-Bergkirchen feiert an diesem Sonntag, 1. Januar, ihr 25-jähriges Dienstjubiläum in der Diakonischen Stiftung Wittekindshof. Die gelernte Erzieherin ist heute Ansprechpartnerin, an die sich Mitarbeitende vertrauensvoll bei den Themen Sucht und psychischen Erkrankungen wenden können.

Thema Sucht soll kein Stigma sein

Svenja Störmer führt Entlastungs- und Beratungsgespräche mit Mitarbeitenden, die von Sucht betroffen oder psychisch belastet oder erkrankt sind. Aber auch Kollegen und Kolleginnen sowie Leitungskräfte können sie ansprechen, wenn sie auf eventuell betroffene Mitarbeitende zugehen und helfen wollen. "An mich wenden sich Mitarbeitende, die sich beispielweise auf der Arbeit psychisch belastet fühlen oder auch im Privaten von solch einer Belastung betroffen sind, dass dies Auswirkungen auf ihre Arbeit hat", erklärt Svenja Störmer. Suchterkrankungen entstünden häufig aus psychischer Belastung. "Gemeinsam schaue ich mit den Betroffenen, was zur Entlastung getan werden kann und ob etwa externe Hilfe in Anspruch genommen werden muss, wie eine Selbsthilfegruppe, oder eine Therapie nötig ist", sagt die Jubilarin. Sucht sei leider immer noch ein Stigma. "Dabei ist es wichtig, zu verstehen, dass Sucht eine Erkrankung ist, die geheilt werden kann. Wir suchen einen Weg, gesund zu werden", so Svenja Störmer. Sie schätze es sehr, dieser sinnvollen Tätigkeit nachzugehen.

Einsatzstelle regelmäßig gewechselt

Dabei absolvierte die Jubilarin zunächst eine Ausbildung zur Groß- und Handelskauffrau in einem Autohaus. "Doch mir war schon während der Ausbildung schnell klar, dass das nicht meins ist. Das Kaufmännische lag mir nicht sonderlich. Ich wollte immer mit Menschen arbeiten", erinnert sich die Diakonin. Ihre Tante und Onkel arbeitete beim Wittekindshof und Svenja Störmer hatte immer Kontakt mit Menschen mit Behinderung: "Ich hatte da keine Berührungsängste oder Hemmungen." Und so bewarb sie sich und startet am 1. Januar 1998 im Haus Bethanien ihre Karriere beim Wittekindshof in Volmerdingsen. "Gleich am ersten Tag musste ich bei der Morgenpflege unterstützen, Vorlagen wechseln und Essen reichen. Das war ungewohnt, aber keineswegs abschreckend. Ganz im Gegenteil. Es hat meine Entscheidung nur noch bestärkt", erinnert sich Svenja Störmer. Gut ein halbes Jahr nach ihrem Eintritt in die Stiftung entschied sie sich, eine weitere Ausbildung zur Erzieherin zu absolvieren und zudem Diakonin zu werden. 2003 wurde sie eingesegnet.

Von da an arbeitete sie in unterschiedlichen Bereichen: im Kinder- und Jugendbereich, im Wohnbereich für Erwachsene in Löhne und etwa im ambulanten Bereich, teilweise hatte sie die Bereichsleitung oder Stellvertretung inne. "Ich habe mich bewusst dazu entschieden, regelmäßig meine Einsatzbereiche zu wechseln – für mich und die Menschen, die ich begleitet habe. Entwicklung kommt mit Veränderung. Ich wollte meinen Horizont stets erweitern und dafür bietet der Wittekindshof vielfältige Möglichkeiten", betont Svenja Störmer, die verheiratet ist und zwei Kinder hat.

Einsatz bei der Feuerwehr

Svenja Störmer ist seit vielen Jahren aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Bad Oeynhausen. Sie ist Hauptbrandmeisterin und absolvierte diverse Ausbildungen im Bereich Psychosoziale Unterstützung für Einsatzkräfte (PSU). Sie ist PSU-Assistentin, PSU-Ausbilderin und eine von zwei Koordinatorinnen für den Kreis Minden-Lübbecke in Sachen PSU. Im Rahmen dieser Funktion war sie auch bei der Hochwasserkatastrophe 2021 in Euskirchen im Einsatz. Zudem arbeitet sie derzeit als Mitglied eines Arbeitskreises an der Erstellung eines PSU-Landeskonzeptes mit.

Aufgrund ihrer ehrenamtlichen Erfahrungen und Qualifikationen sowie ihrer Arbeit in der Mitarbeitervertretung der Stiftung wurde sie aktiv angefragt, die Betriebliche Ansprechpartnerin Prävention zu werden. "Eine für mich unglaublich wichtige Stelle, die ich gerne angenommen habe."