Ein Zeichen für den Frieden 130 Menschen mit und ohne Behinderung gestalten Wanderausstellung

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Bad Oeynhausen-Volmerdingsen (JP). „Wir wollen aktiv gegen Gewalt vorgehen und stehen für ein friedliches Miteinander“, betont Diakon Andreas Nettingsmeier, verantwortliche Leitung der Wittekindshofer Werkstätten in den Kreisen Minden-Lübbecke und Herford. Anlass ist der Start einer Wanderausstellung, die Mitarbeitende der Wittekindshofer Werkstätten mit und ohne Behinderung erstellt haben. Insgesamt 130 Menschen haben daran mitgewirkt.

Es sind bunte Gemeinschaftswerke aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen der Werkstätten, aber auch Objekte einzelner Personen – sie alle verbindet ein Thema: Frieden. Zentrale Fragestellungen, die bearbeitet wurden, sind „Was bedeutet Frieden für dich? Wie sieht ein friedliches Miteinander in der Werkstatt für dich aus?“. Friedenstauben, Peace-Zeichen und Olivenzweige in vielfältiger Form – glitzernd aus Perlen, aus Holz in Farben der Friedensfahne, aus bunten Handabdrücken oder Pappmaché – die Beschäftigten haben ihrer Kreativität freien Lauf gelassen.

Einige drücken sich auch schriftlich aus: „Ich möchte gerne, das der Krieg auf der ganzen Welt abgeschafft wird. Das die, die den Krieg beanstanden (Anmerkung: Es ist ‚angefangen‘ gemeint), das die eine sehr hohe Strafe erhalten. Das die die Welt wieder in Ordnung bekommen. Das die das wieder neu aufbauen sollen und das auf ihre Kosten nehmen. Das es auch nie wieder zu Kloppereien kommen soll, z.B. bei Veranstaltungen (…). Das die Welt in Frieden herrscht. Das auch keine Waffen mehr hergestellt wird. Das es eine friedliche Welt nur noch gibt“, schreibt Axel Fründ. Dazu hat er mit Kugelschreiber eine Friedenstaube gezeichnet. „Das wünsche ich mir“, sagt Axel Fründ, der den Appell alleine formuliert hat.

Stefan Vogel hat mit seinem Werk aus Holz nicht nur ein Zeichen für Frieden, sondern auch für Nachhaltigkeit gesetzt. „Ich wollte nichts Neues verwenden und habe ausschließlich mit Holzresten aus der Werkstatt gearbeitet. Eigentlich sollte es so groß wie eine Flagge sein, aber das wäre zu schwer geworden“, führt der Bünder aus. Sandra Hecker hat zwei Wochen akribisch an ihrem Bild aus Perlen gearbeitet, auf dem ebenfalls eine Friedenstaube zu sehen ist. Jede kleine Perle ist einzeln aufgesetzt und mit Sekundenkleber befestigt. „Immer nach der Arbeit habe ich daran gearbeitet“, berichtet die junge Frau.

Mehr als 30 Kunstwerke sind entstanden, die nun als Wanderausstellung in allen Betriebsstätten der Wittekindshofer Werkstätten in Bad Oeynhausen, Löhne und Espelkamp gezeigt werden. „Auf der Welt herrschen Gewalt und Krieg, auch in Deutschland gibt es immer mehr Auseinandersetzungen, etwa bei Fußball-Spielen, Demonstrationen, aber auch im direkten Umfeld. Der Ton ist rauer geworden. Gemeinsam setzen wir ein Zeichen gegen diese Entwicklung“, betont Andreas Nettingsmeier abschließend.