Baubeginn für neues Wittekindshofer Wohnhaus Am Münsterkamp entstehen 16 Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigung

Weitere Meldungen ansehen:

Gemeinsame Baustellenbegehung: Jürgen Henke, Projektleitung seitens des Wittekindshofs (von links), guckt sich gemeinsam mit Architekt Tobias Möller, Fachstab Diakon Michael Welz und Regionalgeschäftsführer Michael Bleiber die abgeschlossenen Erdarbeiten an. In der kommenden Woche wird der Baukran gestellt und die Rohbauarbeiten beginnen.

Steinfurt-Burgsteinfurt (JP). Die Erdarbeiten sind bereits abgeschlossen, nun beginnt die Rohbauphase: Am Münsterkamp in Burgsteinfurt entsteht ein neues Wohnangebot für erwachsene Menschen mit Beeinträchtigung. Die Diakonische Stiftung Wittekindshof, die bereits seit mehr als 65 Jahren im Kreis Borken Angebote der Eingliederungshilfe vorhält, schließt mit dem Neubau eine Angebotslücke.

„Wir freuen uns, dass nach einer langen Planungsphase nun endlich die Arbeiten begonnen haben und wir neue Angebote in Burgsteinfurt für Menschen mit Beeinträchtigung schaffen können. Denn diese werden dringend benötigt, die Nachfrage im Kreis Steinfurt ist hoch“, sagt Michael Bleiber, der als Regionalgeschäftsführer für die Wittekindshofer Angebote im westlichen Münsterland zuständig ist. Der Bedarf wurde unter anderem auch immer wieder durch den Förderverein EigenTraum Steinfurt, bestehend aus Eltern aus Steinfurt und Umgebung, aktiv aufgezeigt. Bei der Planung des Wohnprojektes ist der Verein mit eingebunden. Nachdem das Grundstück geschottert und teilweise ausgehoben wurde, beginnen in der kommenden Woche die Rohbauarbeiten. „Diese sollen nach jetzigem Planungsstand im Frühjahr 2024 abgeschlossen werden“, sagt Architekt Tobias Möller vom Architekturbüro Achterkamp und Möller aus Steinfurt, nach dessen Plänen das Wohnhaus gebaut wird.

Barrierefreies Haus

Für den Wittekindshof hat Architekt Jürgen Henke vom Wittekindshofer Bau- und Immobilienservice die Projektplanung inne: „Entstehen wird ein zweigeschossiger, barrierefreier Bau mit flachgeneigtem Walmdach, in dem 16 Einzelappartements zur Verfügung stehen werden“, führt er aus. Die Appartements – vier von ihnen sind rollstuhlgerecht mit beispielsweise unterfahrbaren Waschbecken – sind jeweils mit eigenem Bad sowie einem Schlaf- und Wohnraum ausgestattet. Küchenzeilen können optional eingebaut werden. Freizeitangebote und gemeinsame Essen können in den beiden Gemeinschaftsräumen stattfinden. Das Gebäude wird nach den aktuellsten Standards gebaut, wird eine Photovoltaik-Anlage sowie eine Wärmepumpe haben. Der Zugang erfolgt über den Münsterkamp. Der Eingang verbindet die zwei dahinterliegenden seitlichen Gebäudeteile, die gemeinsam einen Innenhof bilden.

Vom neuen Wohnhaus aus sind in wenigen Gehminuten zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Apotheken und Banken erreichbar. In direkter Nähe ist der Bahnhof Burgsteinfurt. „Wir bieten Unterstützung für Menschen mit unterschiedlichen kognitiven Beeinträchtigungen, darunter Männer und Frauen im Autismus-Spektrum oder mit teilweise körperlichen Einschränkungen, die nicht oder noch nicht in einer eigenen Wohnung leben können. Sie sollen so selbstständig wie möglich mit der individuellen Unterstützung, die sie benötigen und wünschen, hier leben“, erklärt Diakon Michael Welz, der als stellvertretende Geschäftsbereichsleitung des Wittekindshofs die Planung des neuen Wohnhauses beratend begleitet. Bereits jetzt sind alle Appartements belegt und es gibt eine Warteliste.

„Wir sind seit mehr als 65 Jahren im Kreis Borken in der Behindertenhilfe aktiv und halten umfangreiche Angebote für Menschen mit Beeinträchtigung vor. Mit dem neuen Wohnhaus wollen wir auch hier in Steinfurt weiter Fuß fassen und unsere Angebote ausbauen“, betont Michael Bleiber. Die Stiftung werde in Burgsteinfurt bald ein Beratungsbüro eröffnen. „Auch die ambulante Unterstützung und Assistenz in der eigenen Wohnung, die wir hier bereits anbieten, wollen wir ausweiten.“

Die Diakonische Stiftung Wittekindshof

Der Wittekindshof wurde 1887 im ostwestfälischen Bad Oeynhausen gegründet und hat sich zu einem großen diakonischen Dienstleistungsunternehmen mit rund 3.750 Mitarbeitenden entwickelt. Heute ist der Wittekindshof in 17 Städten in Ostwestfalen, im Münsterland und im Ruhrgebiet vertreten und unterstützt Menschen mit und ohne Beeinträchtigung in Lebensbereichen wie Wohnen, Bildung, Arbeit, Gesundheit, Freizeit und religiöses Leben – in jedem Lebensalter.

In Gronau bietet die Stiftung Wohnmöglichkeiten und Unterstützungsangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Sie betreibt die Johannesschule, Förderschule für geistige Entwicklung in Gronau, sowie insgesamt sieben Kindertagesstätten in Ahaus, Gronau und Ochtrup, davon sind vier Familienzentrum. Die Wittekindshofer Werkstätten in Gronau bieten Berufsbildung und Arbeitsplätze für Frauen und Männer mit geistigen und psychischen Beeinträchtigungen.