"Wie ein WM-Finale"

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Eine Ärztin dokumentiert die Impfungen in einem geleben Impfpass.

Zwei Pikse, zwei Impfpass-Einträge: 66 Menschen, die im Wittekindshofer Wohnhaus an der Vöhde leben oder arbeiten, habe ihre zweite Impfdosis erhalten.

Hamm-Ryhnern (ACL). Das Wittekindshofer Wohnhaus an der Vöhde in Rhynern hat seine zweite Impfdosis erhalten. "Es war ein spannender Tag, der sich ein bisschen wie das Finale einer Fußball-Weltmeisterschaft angefühlt hat. Ein Tag, auf den man sich lange vorbereitet und dem man entgegengefiebert hat", sagt Diakon Hans-Christian Schlottoff, der das Wohnangebot der Diakonischen Stiftung für Frauen und Männer mit hohem Unterstützungsbedarf verantwortet.

Bereits Anfang Februar hatten 66 Menschen, die im Wohnhaus leben oder arbeiten, die erste Impfdosis erhalten. Die Aufregung vor dem ersten Piks sei zunächst groß gewesen. Die Frauen und Männer mit Behinderung wurden im Vorfeld aber so gut es ging vorbereitet und der Impfprozess erklärt. "Auf Wunsch haben Mitarbeitende die Bewohnerinnen und Bewohner begleitet. Und auch das Ärzteteam war sehr umsichtig und hat wirklich tolle Arbeit geleistet. Deshalb war die Aufregung vor der zweiten Impfung jetzt auch nicht mehr ganz so groß", so der Diakon.

Die Menschen mit Behinderung aus dem Wittekindshofer Wohnhaus zählen zu den ersten, die in der Stadt geimpft wurden. "Die Bewohnerinnen und Bewohner gehören aufgrund der Schwere ihrer Behinderung sowie weiteren Erkrankungen zur besonders vulnerablen Gruppe und somit zur höchsten Prioritätsstufe – ähnlich wie Menschen in Alten- und Pflegeeinrichtungen. Sie wurden, sofern der Wunsch bestand, gegen das Virus geimpft", erklärt Schlottoff.

TSA wird zum Imfpzentrum

Für einen reibungslosen Ablauf wurden die Räume der Tagesstrukturierenden Angebote (TSA) in ein Impfzentrum umfunktioniert – mit mehreren Impfstationen, die im Einbahnstraßenprinzip angesteuert werden konnten, sowie einem sich anschließenden Ruheraum. So konnte das Impfteam rund um die Ärztinnen Dr. Julia Reinsch und Dr. Tabea Landmann, die die Bewohner und Bewohnerinnen des Wohnhauses als Hausärztin bereits kennt, in professioneller Umgebung arbeiten.

"Los ging es nachmittags um 14 Uhr. Gut zwei Stunden später haben alle, die geimpft werden wollten, ihre zweite Dosis erhalten. Das lief wirklich reibungslos", sagt Schlottoff. Die Impfbereitschaft sei unter Mitarbeitenden wie Bewohnerinnern und Bewohnern generell sehr hoch gewesen. "Natürlich haben wir auch Einverständniserklärungen von rechtlichen Betreuern und Betreuerinnen eingeholt", betont Schlottoff.

"Schritt in Richtung Normalität"

"Mit den Impfungen gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung Normalität", sagt Geschäftsbereichsleiter Stefan Teschlade, der sämtliche Wittekindshofer Angebote in Hamm verantwortet.

"Dennoch müssen wir weiterhin mit Einschränkungen leben und die von uns erstellten und mit dem Gesundheitsamt abgestimmten Sicherheits- und Hygienekonzepte streng befolgen bis ein Großteil der Bevölkerung geimpft wurde. Wann das so weit ist, bleibt abzuwarten."