"Freude ist spürbar" Große Impfaktion für Menschen mit Behinderung und Wittekindshofer Mitarbeitende

Weitere Meldungen ansehen:

800 Menschen sind bei einer Impfaktion des Wittekindshofes in Gronau immunisiert worden. Die Werkstatt an der Losserstraße wurde zum Impfzentrum

Gronau (ACL). "Die Freude bei den Menschen war einfach spürbar. Allein dafür haben sich die Anstrengungen der letzten Wochen und Monate schon gelohnt", sind sich Bernd Bietmann und Karin Schlüsener vom Wittekindshofer Gesundheitsdienst einig. Sie haben eine großangelegte Impfaktion der Diakonischen Stiftung in Gronau organisiert. Mehr als 800 Menschen haben dabei am vergangenen Wochenende ihre Erstimpfung erhalten.

Geimpft wurden Frauen und Männer mit Behinderung, die die Angebote der Stiftung im Kreis Borken nutzen, sowie Mitarbeitende und Dienstleistende. "Wir sind froh, dass wir jedem Menschen, der geimpft werden wollte, ein Angebot unterbreiten konnten, ehe der vorläufige Impfstopp für das Astra-Zeneca-Vakzin ausgerufen wurde. In Absprache mit dem Kreis Borken konnten wir in allen Bereichen impfen", sagt Reiner Breder, zuständiger Wittekindshofer Ressortleiter in den Kreisen Borken und Steinfurt. So haben auch Mitarbeitende der Wittekindshofer Familienzentren in Gronau und Ahaus sowie Lehrerinnen und Lehrer der Johannesschule ihre Erstimpfung erhalten können.

Es sei zwar zu Ausfällen von Mitarbeitenden gekommen, die über Nachwirkungen der Impfungen geklagt hätten, "aber darauf haben wir uns im Vorfeld eingestellt, so dass wir die Betreuung der Menschen, die wir unterstützen, weiterhin sicherstellen konnten", sagt Breder.

"Wir halten den Kontakt zu den Geimpften. Viele schildern uns, wie dankbar und glücklich sie sind, das Vakzin erhalten zu haben", fügt Karin Schlüsener hinzu. Seit einem Jahr sind sie und Bernd Bietmann ein eingespieltes Team, das Sicherheits- und Hygienekonzepte zum Schutz vor dem Eintrag des Coronavirus‘ in die Stiftung entwickelt und nun auch die Organisation der Impfungen vor Ort übernommen hat. Damit es zu keiner Durchmischung der unterschiedlichen Gruppen kam, wurde bis ins Detail geplant, wann und wo wer an der Reihe war.

Werkstatt wird zum Impfzentrum

Eine logistische und organisatorische Herausforderung, die eine noch umfangreichere Planung bedurfte, als es bei den ersten Impfungen von 190 Personen im Januar der Fall war. "Mit Unterstützung des Kreises Borken und einem sehr engagiertem Ärzteteam konnten wir die Impfungen durchführen. Mit Hilfe der Kolleginnen und Kollegen haben wir die Wittekindshofer Werkstatt an der Losserstraße in ein eigenes Impfzentrum umgewandelt in dem es im Einbahnstraßenprinzip zu einer von drei Impfkabinen ging", berichtet Bietmann.

Durch eine genaue Zeitplanung und Vergabe von Impfterminen konnten lange Wartezeiten verhindert werden. Mitarbeitende aus anderen Bereichen übernahmen die Verpflegung während der Impftage, wieder andere kümmerten sich um die Prüfung der Unterlagen im Empfangsbereich und begleiteten Männer und Frauen, die es wünschten, zur Impfung.

Diese übernahm dann das Ärzteteam rund um Dr. Volker Schrage aus Legden. "Die Ärztinnen und Ärzte waren sehr einfühlsam und haben jegliche Angst vor dem kleinen Piks genommen, die Zusammenarbeit war wirklich hervorragend", lobt Schlüsener.

Gelöste Stimmung

Die Atmosphäre im Impfzentrum auf Zeit sei sehr gelöst gewesen. "Vielen Geimpften schien mit der Injektion eine Last von den Schultern abzufallen", beobachteten die Organisatoren. Männer und Frauen zwischen 18 und 64 Jahren wurde der Impfstoff  von Astra-Zeneca injiziert. Frauen und Männer über 65 Jahre sowie Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren erhielten das Biontec-Vakzin.

"Der effektive Schutz von Klienten und Mitarbeiter hat höchste Priorität", betont Ressortleiter Reiner Breder. Regelmäßige Antigen-Schnelltests (POC-Testungen) werden deshalb weiterhin durchgeführt, um Infektionen zu vermeiden und Kontakte und Besuche weiterhin zu ermöglichen. Er freue sich über die fortlaufende Unterstützung der Bundeswehr. Seit Ende Januar sind vier Marinekräfte bei der Diakonischen Stiftung im Einsatz und unterstützen das Personal bei den durchzuführenden Antigen-Schnelltests. Breder: "Der Einsatz wurde bis zum 9. April verlängert."

Nach dem Beschluss der Politik, die Impfungen mit dem Astra-Zeneca-Serum wieder aufzunehmen, führt das Wittekindshofer Organisationsteam seine Vorbereitungen für die Zweitimpfungen weiter fort: "Wir haben bereits mit den Planungen begonnen und sind zuversichtlich, so zur Immunisierung der Bevölkerung beitragen zu können."