"Ein Heimspiel" Gemeinschaftspraxis Notzon und Wittekindshof kooperieren

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Der Behandlungsraum ist schon ausgestattet, so dass Niklas Notzon künftig Sprechstunden für Menschen mit Behinderung auf dem Wittekindshofer Gründungsgelände in Volmerdingsen anbieten kann. Der Zahnarzt der Gemeinschaftspraxis Notzon kooperiert mit der Diakonischen Stiftung.

Bad Oeynhausen-Volmerdingsen (ACL). "Die Ausstattung ist super", sagt Niklas Notzon zufrieden. Der Zahnarzt nimmt den Behandlungsraum auf dem Wittekindshofer Gründungsgelände in Augenschein. Hier wird er nämlich vom 1. Mai an einmal wöchentlich eine Sprechstunde für Menschen mit Behinderung abhalten, die von der Diakonischen Stiftung Wittekindshof unterstützt werden.

"Wir sind sehr froh, in der Gemeinschaftspraxis Notzon einen Kooperationspartner gefunden zu haben, der gerade Menschen mit mobilen Einschränkungen unkompliziert den Zugang zu einer zahnärztlichen Behandlung ermöglicht", sagt Dr. Christina Heinrich. Sie koordiniert den Angebotsbereich Gesundheit/Medizinisches Zentrum der Stiftung in Volmerdingsen.

"Die Sprechstunde auf dem Gründungsgelände ist ein Angebot für Menschen mit hochspezialisierten Bedarfen. Für Sie ist der Weg in eine Praxis mit großer Mühe und Aufwand verbunden", betont Heinrich und fügt hinzu: "Wir wollen keine Sonderwelt für Menschen mit Behinderung erschaffen. Jeder, der dazu in der Lage ist und die Gemeinschaftspraxis Notzon oder eine andere besuchen möchte, kann dies auch weiterhin tun."

Auf das Zwischenmenschliche kommt es an

Niklas Notzon übernimmt den Behandlungsraum von Dr. Marion Papke, die seit 1986 Zahnbehandlungen auf dem Gründungsgelände angeboten hatte und nun in den Ruhestand gegangen ist. "Für mich ist es quasi ein Heimspiel", sagt der 30-jährige Zahnarzt, der in Volmerdingsen aufgewachsen und in der im Ort ansässigen Gemeinschaftspraxis tätig ist, die sein Vater Rainer Notzon 1993 gegründet hat. Niklas Notzon schloss 2016 sein Zahnmedizinstudium in Hannover ab und kehrte 2019 nach Abschluss seiner Assistenzzeit in Barsinghausen nach Volmerdingsen zurück.

"Viele Menschen, die im Wittekindshof leben, sind bereits bei uns Patienten und kommen regelmäßig in unsere Praxis. Wir kennen uns also schon", sagt er. Bei der Behandlung komme es auch aufs Zwischenmenschliche an, hat der Mediziner festgestellt. "Ob Menschen mit oder ohne Behinderungen – die fachlichen Anforderungen sind immer die gleichen. Wichtig ist aber auch, dass man den Menschen auf Augenhöhe begegnet. Ich versuche der Person die Angst zu nehmen, erkläre einzelne Arbeitsschritte möglichst niedrigschwellig und verständlich. Deshalb braucht es Geduld für den Menschen, der sich auf den Behandlungsstuhl setzt."