„Da geht was!“ Rollstuhl-Fahrrad verschafft neue Möglichkeiten – Wittekindshof sammelt Spenden

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Mitarbeiter Dirk Ittermann dreht mit Zofia Makarewicz die erste Runde des Jahres mit dem Rollstuhl-Fahrrad. Zofia Makarewicz Bewegungsradius ist aufgrund ihrer körperlichen Einschränkungen sonst begrenzt. Sie genießt die Ausfahrt entlang der Felder in Volmerdingsen daher sehr.

Bad Oeynhausen-Volmerdingsen (JP). „Dann wollen wir mal!“, sagt Dirk Ittermann und tritt in das Pedal des Rollstuhl-Fahrrads. Zofia Makarewicz quietscht vor Vergnügen auf. Sie hat vorne auf dem Beifahrersitz Platz genommen und genießt nun die Ausfahrt entlang der Felder rund um das Wittekindshofer Gründungsgelände in Volmerdingsen.

Zofia Makarewicz mag es, draußen zu sein, Neues zu entdecken und Menschen zu treffen. Doch in ihrem Alltag ist ihr Bewegungsradius aufgrund körperlicher Einschränkungen begrenzt. „Ich gehe ums Haus spazieren“, sagt die 76-Jährige, die in Haus Simon in Bad Oeynhausen lebt. Selbstständig zieht sie sich je nach Wetterlage an, fährt mit ihrem Rollator im Fahrstuhl hinunter und dreht ihre Runde. Wenn sie die Tagesstrukturierenden Angebote (TSA) der Stiftung nutzt, wird sie im Rollstuhl geschoben. Der Weg ist zu weit, um ihn zu Fuß zu bewältigen.

Das Rollstuhlfahrrad, das durch Spenden für das Haus Simon angeschafft werden konnte, schafft für Zofia Makarewicz und ihre Mitbewohner und -bewohnerinnen neue Möglichkeiten: Dank elektrischer Unterstützung ist es für die Mitarbeitenden möglich, auch größere Runden am Hang des Wiehengebirges mit den Frauen und Männern mit Behinderung zu fahren. „Es ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Die Lenkung funktioniert durch die zwei Vorderräder und das Gewicht des Beifahrers anders, als man es von einem Fahrrad mit einem Vorderreifen kennt. Aber hat man den Dreh raus, macht es einfach Spaß“, sagt Dirk Ittermann, der die erste Ausfahrt des Jahres mit Zofia Makarewicz unternimmt – auch wenn die Temperaturen noch etwas ausbaufähig sind. Davon lässt sich die lebenslustige Rentnerin nicht beirren: „Ich habe eine Mütze, Handschuhe und eine Decke“, erklärt sie.

Zofia Makarewicz äußerte den Wunsch nach einem Fahrrad, mit dem auch sie gefahren werden kann, nachdem sie einen Nachbarn, der ein persönliches Rad nur für seinen Rollstuhl hat, vorm Haus hat fahren sehen. „Ich kann kein Fahrrad fahren. Aber Dirk!“, sagt sie und grinst den Mitarbeiter schelmisch an. „Den mag ich. Das ist ein lieber. Wir fahren zusammen Fahrrad.“

Als Zofia Makarewicz das erste Mal auf dem Rollstuhlfahrrad saß, kam sie aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus, berichtet Swenja Hähnelt, stellvertretende Bereichsleitung des Hauses Simon. „Der ganze Vorhof des Hauses hat gestrahlt, so glücklich war Zofia. Dieses Glücksgefühl überträgt sich auch auf andere Menschen, auch uns Mitarbeitende. „Die Anschaffung des Rollstuhl-Fahrrads kommt vielen Bewohnern und Bewohnerinnen des Hauses zugute“, erklärt Hähnelt. „Die Menschen werden älter, ihre Mobilität ist eingeschränkt, trotzdem wollen wir ihnen Bewegungsangebote machen und somit ihren Bewegungsradius erweitern, ermöglichen, andere Dinge zu sehen, sich die frische Luft um die Nase wehen zu lassen und ein völlig neues Körpergefühl zu erleben. Die Geschwindigkeit auf dem Rad ist etwas Besonderes – nicht vergleichbar mit dem Autofahren. Radtouren sind ‚Quality Time‘ für alle“, erklärt sie.

Mobilität ermöglichen!

Unter dem Motto „Da geht was!“ sammelt die Diakonische Stiftung Wittekindshof in diesem Jahr Spenden, um Menschen mit Behinderung, wie Zofia Makarewicz mehr Mobilität zu ermöglichen. Neben Rollstuhlfahrrädern sind es beispielsweise E-Bikes, Tandem-Fahrräder, Dreiräder, spezielle Rollern oder Gokarts die den Kindern, Frauen und Männern zu mehr Selbstständigkeit verhelfen. Dafür hat die Stiftung ein Spendenkonto eingerichtet:

Diakonische Stiftung Wittekindshof
Volksbank Herford-Mindener Land eG
IBAN: DE 67 4949 0070 0000 1222 00
Stichwort: „Da geht was“