"Besuche bereichern den Alltag" Wittekindshof und Eduard-Kuhlo-Heim halten in der Pandemie die Freundschaft aufrecht

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Löhne-Gohfeld (JP). Abstandsregeln und Kontaktverbote in Zeiten der Corona-Pandemie sind belastend für Freundschaften. "Doch wie heißt es so schön: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg", sagt Heike Grabenhorst.

Über viele Jahre hat sich zwischen dem Wittekindshof in Gohfeld und dem Eduard-Kuhlo-Heim eine Freundschaft entwickelt, die auch in diesen Zeiten nicht aufgegeben wird. Es werden kreative Wege gefunden, um Kontakt zu halten.

"Üblicherweise findet beispielsweise alle 14 Tage ein gemeinsames Kaffeetrinken mit Bewohnerinnen und Bewohnern des Eduard-Kuhlo-Heims sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Tagestrukturierenden Angebote statt. Es wird geklönt und Kuchen gegessen", berichtet Markus Schütte, der gemeinsam mit seinen Kolleginnen zuständig für die Tagesstrukturierenden Angebote (TSA) der Wittekindshofer Wohnhäuser Weihe und Wilm in Gohfeld ist.

Kleine Geschenke, große Freude

Zudem nehmen jeden Freitag Senioren und Seniorinnen des Wittekindshofs an Gottesdiensten im Eduard-Kuhlo-Heim teil, aber auch andere Angebote wie Sommer- und Grillfeste werden gemeinsam geplant. "Dieser Austausch und die Aktionen werden derzeit schmerzlich vermisst", berichtet Schütte. Das bestätigt auch Heike Grabenhorst, Leiterin des Eduard-Kuhlo-Heims: "Umso mehr freuen wir uns über kurze Stippvisiten. Kürzlich kamen Frauen und Männer vom Wittekindshof mit ihrem Golfmobil zu uns an die Kirchbreite. Sie brachten uns Exemplare des Buches 'Vom schlafenden Apfel', das zum Träumen und Erinnern einlädt. Darin sind liebenswerte, alte Gedichte, die von Werner Birk, einem Obernbecker, der leider schon verstorben ist, gelesen werden. Das Buch und die dazugehörigen CDs werden in unseren Erzählrunden sicherlich seinen Platz finden", berichtet Grabenhorst.

"Wir haben die Bücher von der Kirchengemeinde Obernbeck erhalten. Es waren so viele, dass wir sie gerne mit den befreundeten Frauen und Männern im Eduard-Kuhlo-Heim teilen", sagt Rose-Lange. "Und damit die vertrauten gemeinsamen Freitagsgottesdienste uns weiterhin verbinden, haben unsere Freunde vom Wittekindshof im Gegenzug DVDs von uns geschenkt bekommen. Darauf sind Aufnahmen von den Gottesdiensten, die der Altenheimseelsorger Pfarrer Hubert Köhler in den einzelnen Wohnbereichen bei uns in der Corona-Zeit hält." 

Dieses Freundschaftsgeschenk kam bei den Wittekindshofer Seniorinnen und Senioren besonders gut an. "Wir schauen uns nun jeden Freitag zur gewohnten Zeit eine Aufnahme an und fühlen uns so dem Eduard-Kuhlo-Heim weiterhin verbunden", berichtet Heike Rose-Lange vom Wittekindshofer TSA-Team.

Golfmobil inspiriert

Kurze Besuche wie die Stippvisite finden in der Pandemie natürlich nur im Freien mit Abstand und FFP2-Masken statt. "Sie bereichern unseren Alltag", betont Grabenhorst. Ermöglicht werden sie durch das Golfmobil, das die Wittekindshofer TSA 2018 angeschafft hat, um den älteren Teilnehmenden weiterhin die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglich, Ausflüge in die nähere Umgebung zu unternehmen oder kurz in den Supermarkt zu düsen.

"Unsere Damen und Herren, die an den TSA teilnehmen, werden immer älter. Viele sind nicht mehr gut zu Fuß. Daher haben wir nach einer Möglichkeit gesucht, möglichst viele Menschen mitnehmen zu können", berichtet Schütte. So kam die Idee zum Golfmobil.

"Ähnlich geht es uns auch. Wir finden die Idee so super, dass wir nun auch für ein Golfmobil mit Straßenzulassung sparen. Die Kollekte bei dem jährlich stattfindenden Himmelfahrtsgottesdienst der Verbund-Kirchengemeinde Gohfeld-Mahnen-Wittel, der traditionsgemäß seit 20 Jahren auf dem Gelände des Wittekindshofes in Gohfeld an der Weihestraße stattfindet, war der Startschuss dazu. Zahlreiche Gohfelder Bürgerinnen und Bürger haben dort bereits für die Anschaffung gespendet. Zum Kauf fehlt uns aber immer noch einiges an Geld. Daher sammeln wir weiterhin Spenden und freuen uns über jede Unterstützung", betont Grabenhorst.