Zu Besuch in der Eselei Woltringhausen

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Cornelia Boese und Robert Dietsch haben sich ihren ganz persönlichen Traum verwirklicht und bewirtschaften gemeinsam eine Eselei. Sie kauften einen Resthof in Woltringhausen bei Uchte, um dort zu leben und eine artgerechte Eselhaltung zu schaffen.

Gemeinsam ging die TSA Wehmstraße auf Reisen und besuchte den Hof der Eselei. Empfangen wurden wir herzlich bei Kaffee und Kuchen. Aufgeregt waren wir alle, denn gleich sollten die ersten Esel zu sehen sein, die wir streicheln durften.

„Esel brüllen meist nur dann ‚iah‘, wenn sie alleine gehalten werden und nach Artgenossen in der Umgebung suchen“, erklärte uns Cornelia Boese, um gleich sofort mit Vorurteilen aufzuräumen. „Wir halten Eselstuten und Eselwallache in verschiedenen Altersstufen. Die Esel werden in einer sogenannten Eselgemeinschaft auf dem Hof gehalten.“

Viele Vorurteile wurden uns erklärt, wie z.B.: „Esel nehmen den Geruch der Umgebung auf. Bewegen sie sich auf der Weide, riechen sie nach frischem Gras. Wird ihr Stall nicht gereinigt, nach Urin.“ Auch das Einstreu im Stall und die Nahrung sei nicht zu verachten. „Unsere Esel füttern wir ausschließlich mit Möhren, Heu, Stroh und frischen Kräutern, der Stall wird regelmäßig gereinigt und sie bekommen immer frisches Trinkwasser.“ Außerdem experimentiert das Paar mit nachhaltiger Einstreu und nutzt den Eseldung für ihre Pflanzen und 15 neuen Obstbäume. Was wie Osterfeuer-Holz auf der Weide platziert ist, sind abgeknabberte Birkenzweige. „Esel lieben es, die Blätter abzufressen und Rinde abzuknabbern“, so Boese.

Als wir auf die Esel trafen, merkten wir sofort, dass sie sehr freundliche und auf Menschen bezogene Tiere sind. Neugierig näherten sie sich uns. Sie wollten sogar kuscheln und fanden einen Rollstuhl total interessant. Um dem natürlichen Spieltrieb der Esel Rechnung zu tragen, befüllten wir spezielle Futterbälle mit duftendem Heu. Diese Bälle trugen wir auf die Koppel und beobachteten, wie die Esel dort versuchten, das Heu aus den Öffnungen zu holen. Cornelia Boese erklärte, dass es ihr Anliegen ist, jedem Besucher das passende Angebot zu machen. Wo unsere Rentner die idyllische Umgebung auf dem Hof genossen, können aktive Menschen bei einer geführten Eselwanderung noch tiefer in die Natur eintauchen. Routen werden hier individuell ausgearbeitet und dem Klientel angepasst.

Nachdem wir viel über die Esel gelernt hatten und bei herrlichem Sonnenschein an der Koppel gesessen hatten, gab es in geselliger Runde noch ein Mittagessen. Kartoffelsalat und Bockwürstchen war unser Wunsch, der von Cornelia gerne erfüllt wurde.

Wunderschöne Stunden gingen schnell zu Ende und unser Fazit war, dass wir zwar das erste, aber sicherlich nicht das letzte Mal in der Eselei waren. Die wunderschöne Umgebung und die entschleunigende Wirkung dieser Tiere war einfach phänomenal!