Durchblick 2022-02Maskenpflicht

Zwischen FFP2-Masken, Schnelltests und Impfungen Ein Jahr Coronavirus

Hätten Sie gedacht, dass Sie einmal ganz selbstverständlich eine Maske aufsetzen, wenn Sie einen Supermarkt betreten? Viele von uns wohl nicht. Die medizinische Maske oder gar die FFP2-Maske sind das neue Duftbäumchen am Rückspiegel. Dort baumelt sie immer einsatzbereit, um schnell noch die Tankstelle springen zu können oder Brötchen beim Bäcker zu besorgen. Zuhause haben die Masken feste Stammplätze: am Türgriff, am Schlüsselbrett oder auf dem Telefontisch im Flur. Bloß immer gut sichtbar – denn ohne gilt: "Du kommst hier nicht rein."

Gang und gäbe

Die Sicherheit und Gesundheit aller steht an oberster Stelle. Auch beim Wittekindshof. Deshalb gilt Maskenpflicht. Dabei wurden die ersten Menschen, die vor über einem Jahr – als die Corona-Pandemie auch Deutschland erreichte – noch schräg angeguckt, wenn sie in der Öffentlichkeit zum Schutz eine irgendwie geartete Maske trugen. Solche Bilder kannte man vorher nur aus asiatischen Ländern, wo das Tragen eines Mundschutzes gang und gäbe ist. Heute ist das anders. Auch bei uns in Deutschland. Personen ohne Maske ernten fragende Blicke.

Mehr als ein Jahr leben wir nun mit dem Coronavirus. Es hat das Privat- und im Wittekindshof insbesondere auch das Berufsleben verändert. Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung ist in Zeiten der Pandemie zusätzlich eingeschränkt. Mitarbeitende in den Wohngruppen, den Werkstätten, Schulen, therapeutischen und medizinischen Diensten – alle im direkten Kontakt mit Frauen und Männer mit Behinderung sind dringend angehalten, FFP2-Masken zu tragen. Zu ihrem Schutz, aber insbesondere zum Schutz der Menschen, die sie tagtäglich unterstützen, fördern und begleiten. Schnelltests stehen regelmäßig auf dem Programm, bei Mitarbeitenden, Besucherinnen und Besuchern sowie Klientinnen und Klienten.

Infektionen und Todesfälle

All diese Maßnahmen, Hygiene- und Sicherheitskonzepte, die eingeübt und selbstverständlich geworden sind, dämmen die Gefahr ein, schließen den Eintrag des Virus in die Stiftung aber nicht komplett aus. Die Unterstützung von Menschen mit Behinderung ist nicht ohne Nähe möglich. Das weiß auch Marcel Burkhardt aus Castrop-Rauxel. Der 33-Jährige arbeitet im Wittekindshofer Wohnhaus am Emsring in Herne. Er infizierte sich mit dem Coronavirus, auch Kollegen und Kolleginnen sowie Bewohnerinnen und Bewohner. In jeder Region der Stiftung kam es zu Infektionen. Ganze Wohnhäuser wie etwa in Bünde an der Wehmstraße waren betroffen und standen wochenlang unter Quarantäne.

Leider ist es innerhalb der Diakonischen Stiftung Wittekindshof auch zu Todesfällen im Zusammenhang mit dem Virus gekommen. Die Betroffenheit unter Mitarbeitenden und Bewohnerinnen und Bewohner ist sehr groß. Umso wichtiger ist es, die Trauer gemeinsam zu verarbeiten und den Menschen, die der Wittekindshof unterstützt, Sicherheit zu geben und ansprechbar für Fragen und Ängste zu sein. Auch Trauerarbeit hat sich in der Pandemie verändert.

Impfen und Warten

Alles hängt nun an den Impfungen. Erste Immunisierungen von ganzen Wohnhäusern oder spezialisierten Wohngruppen sowie von Menschen über 80 Jahre erfolgen Anfang des Jahres. Mitarbeiter Christian Pohlmann ist einer der Ersten, die in den Oberarm gepikst werden. Dann stockt das Impfgeschehen in der Eingliederungshilfe. Landeserlasse häufen sich. Die Umsetzungsstrategien der Kreise und kreisfreien Städte unterscheiden sich vom Kreis Herford, über Hamm und Herne bis in den Kreis Borken extrem. Impfstoffe werden bestellt, aber nicht vollständig geliefert. Angekündigte Impftermine werden abgesagt, weil kein Impfstoff zur Verfügung steht. Bis zum 8. März. Dann nimmt das Impfgeschehen vorübergehend an Fahrt auf. Die Prioritätsstufe zwei wird nun geimpft. Ihr wird die Eingliederungshilfe zugeordnet.

Groß angelegte Impfaktionen treiben die Immunisierung des Wittekindshofes voran, ehe die Impfungen mit dem Astra-Zeneca-Serum, welches Männern und Frauen zwischen 18 und 64 Jahren injiziert wird, gestoppt werden. Mehrere Länder, darunter auch Deutschland, setzen das Präparat kurzzeitig aus, weil in wenigen Fällen nach der Impfung Thrombosen in Hirnvenen auftraten. Mittlerweile wird weiter geimpft – auch mit anderen Vakzinen. Die Sicherheits- und Hygienekonzepte müssen trotzdem noch immer streng befolgt werden – bis ein Großteil der Bevölkerung geimpft ist. Wann das so weit ist, bleibt abzuwarten.

Deshalb gilt weiterhin: Maskenpflicht.

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Herausgeber: Diakonische Stiftung Wittekindshof
Für den Inhalt verantwortlich: Pfarrer Prof. Dr. Dierk Starnitzke, Theologischer Vorstand
Redaktionelle Verantwortung: Ann-Christin Lüke, Jaqueline Patzer
Redaktionelle Mitarbeit: Dorothee Blomee, Katrin Böhm, Sabrina Frankemölle, Nicole Gelhaus, Eva-Maria Kern, Stefan Peter, Daniel Pötzsch, Katharina Prüßner

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