"Wir wollen Hemmschwellen abbauen"

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Bis die Mieterinnen und Mieter in das neue Wohnhaus in Lübbecke einziehen, ist noch etwas Zeit. Doch bereits jetzt in der Bauphase ist der Wittekindshof vor Ort.

Bis die Mieterinnen und Mieter in das neue Wohnhaus an der Heinrich-Vormbrock-Straße in Lübbecke einziehen, ist noch etwas Zeit. Im Dezember 2021 soll das Bauprojekt fertiggestellt sein. Doch bereits jetzt in der Bauphase ist der Wittekindshof vor Ort.

"Wir wollen in diesem kleinen Quartier schon jetzt für Fragen ansprechbar sein. Unser Ziel ist es, mit den Nachbarinnen und Nachbarn ins Gespräch zu kommen und mögliche Hemmschwellen gegenüber Menschen mit Behinderung abzubauen", sagt Quartiersmanagerin Miriam Kempa.

Bauherr des Objekts ist der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL), der mit Unterstützung der Diakonischen Stiftung Wittekindshof Männer und Frauen mit geistiger Behinderung und Adipositas oder dem seltenen Prader-Willi-Syndrom (PWS) die Möglichkeit bieten will, in der eigenen Wohnung zu leben. Bei PWS handelt es sich um eine genetisch bedingte geistige Behinderung, die mit einer angeborenen Esssucht einhergeht und zu enormen gesundheitlichen Problemen führen kann.

Projekte sollen verbinden

Der Wittekindshof wird ein Service-Büro einrichten. Mitarbeitende unterstützen etwa beim Einkaufen, Kochen oder der Essenseinteilung aber auch bei Terminen mit Ämtern oder Behörden. "Wir leisten so viel Unterstützung wie es die Mieterinnen und Mieter wünschen", sagt Kempa. Aktuell befindet sich ihr Büro direkt auf der Baustelle: in einem Bauwagen. befindet sich in einem Bauwagen. Montags von 15 bis 18 Uhr und mittwochs von 11 bis 14 Uhr sowie nach Absprache ist sie vor Ort und nimmt sich Zeit für Fragen und Anmerkungen.

Es gebe viele Ideen, um mit den Menschen aus der Nachbarschaft in Kontakt zu kommen: etwa die gemeinsame Nutzung des Fitnessraumes. Auch für den Außenbereich fallen Kempa erste Projekte ein: "Für Menschen mit Adipositas oder PWS ist ein eigenes Hochbeet schon ein riesiger Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Sie übernehmen Verantwortung und lernen den gesunden Umgang mit Lebensmitteln. Vielleicht finden sich Männer und Frauen mit einem grünen Daumen, die Interesse an einem gemeinsamen Gartenprojekt haben und ihr Wissen mit den neuen Nachbarinnen und Nachbarn teilen möchten."

Sie ist überzeugt: "Kontakte in der Nachbarschaft sind nicht nur für die künftigen Mieterinnen und Mieter eine Bereicherung"

Mehr lesen Sie in der Pressemitteilung: "Erste Kontakte zu den neuen Nachbarn".