Mit dem Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit Diakon Bernhard Höhr feiert sein 40-jähriges Dienstjubiläum beim Wittekindshof

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Bad Oeynhausen (JP). Diakon Bernhard Höhr aus Bad Oeynhausen-Volmerdingsen feiert an diesem Samstag, 15. April, sein 40-jähriges Dienstjubiläum in der Diakonischen Stiftung Wittekindshof. Vor 40 Jahren hat der gelernte Gas- und Wasserinstallateur und Bauklempner in der evangelischen Stiftung in Ummeln als Pflegehelfer im Gruppendienst und Vertretung der Werkstattleitung seinen Job angetreten. Heute ist der Jubilar pädagogische Fachberatung für Sexualität und Gewalt und begleitet Menschen mit Behinderung sowie Kolleginnen und Kollegen in Krisensituationen.

Bernhard Höhr erfuhr von einem ausgesandten Bruder der Wittekindshofer Brüder- und Schwesternschaft von Berufschancen in Bad Oeynhausen. Und so entschied sich der Jubilar, der Erfahrungen aus der evangelischen Jugendarbeit mitbrachte, 1987 als Diakonenschüler im Wittekindshof anzufangen. Nach der Erzieher- und diakonisch-theologischer Ausbildung wurde er 1993 als Diakon eingesegnet.

Interventionsteam mitaufgebaut

Höhr war anschließend im Wohnbereich Vorwerk, in dem viele Menschen mit außergewöhnlich intensiven Unterstützungsbedarf leben, zunächst als Gruppenleitung und mit Unterbrechung später als Wohnbereichsleitung tätig. In der Zwischenzeit wurde er aufgrund seiner Erfahrungen mit Menschen, die herausfordernde Verhaltensweisen aufzeigen, gemeinsam mit weiteren Kollegen 1995 für zwei Jahre zum Aufbau des neu gegründeten Interventionsteams des Wittekindshofs berufen. Ziel war es, Wohngruppen und Menschen individuell in schwierigen Betreuungssituationen über einen längeren Zeitraum zu begleiten, zu beraten und neue Lösungsansätze für verfahrene Situationen aufzuzeigen.

"Häufig kommt es zu grenzverletzendem Verhalten durch Menschen mit geistiger Behinderung, da sie auf ihrer Suche nach Liebe und Beziehungen nicht wissen, was richtig und falsch ist. Oft geschieht dies aus Unwissenheit dann braucht es Aufklärung und das Einüben sozialer Kompetenzen", erklärt der Jubilar, der 2003 zurück zum Interventionsteam kehrte. Heute nennt sich seine Stelle Pädagogische Fachberatung im Psychologisch-pädagogischen Fachdienst. Im Laufe der Jahre hat Höhr zahlreiche Weiterbildungen absolviert: Er ist systemisch-ressourcen-lösungsorientierter Berater, Sexualpädagoge, Therapeut für opfergerechte Täterarbeit und Trainer für professionelles Deeskalationsmanagement.

Neben therapeutischen Gesprächen mit Klienten und Klientinnen des Wittekindshofs berät und unterstützt Bernhard Höhr Teams in den unterschiedlichen Angebotsbereichen: "Gemeinsam schauen wir, was die Kolleginnen und Kollegen brauchen, um Klientinnen und Klienten gut zu unterstützen und Teilhabe zu ermöglichen. Andererseits schaue ich auch, was Klientinnen und Klienten lernen können – etwa Grenzen und gesellschaftlich angemessenes Verhalten – und wo sie Hilfe aus dem System benötigen." Neben der Gewaltprävention und sexualtherapeutischer Arbeit koordiniert der Diakon auch die insgesamt knapp 50 Fachkräfte Gewaltprävention und Trainer für professionelles Deeskalationsmanagement. Sein Lebensmotto ist "Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit". (2. Timotheus 1,7).

Ehrenamtlich engagiert sich der Vater von drei Kindern und stolzer Opa von sieben Enkelkindern in der Diakonischen Brüder- und Schwesternschaft Wittekindshof, in den letzten Jahren auch in deren Leitungsorgan, dem Brüder- und Schwesternrat. Höhr ist stellvertretender Brüder- und Schwesternältester. Bernhard Höhr ist Gründungsmitglied der Bun­de­sar­beits­ge­mein­schaft "Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jun­gen Erwach­se­nen mit sex­u­al­isiert gren­zver­let­zen­dem Ver­hal­ten" (BAG-KJSGV), deren Vorstand er bis 2021 war, und referiert zu den Themen Gewalt, Sexualität und Delikten auf Fachtagungen und in diversen Einrichtungen der Jugendhilfe und der Eingliederungshilfe. Seine Freizeit verbringt der Diakon mit seiner Familie, Arbeiten an Haus und Hof und lernt Deutschland und Nordeuropa mit dem Zelt oder dem Wohnwagen kennen. Immer mit dabei sind Fahrrad und Kanu.