"Lebenssituation für Menschen mit Behinderung deutlich verbessert" Diakon Norbert Schröder feiert sein 40-jähriges Dienstjubiläum beim Wittekindshof

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Bad Oeynhausen / Löhne (JP). Diakon Norbert Schröder aus Löhne-Mennighüffen feiert am 19. April sein 40-jähriges Dienstjubiläum in der Diakonischen Stiftung Wittekindshof. Der gelernte Gesundheits- und Krankenpfleger ist seit mehr als 30 Jahren als Bereichsleitung im Haus Bethanien auf dem Gründungsgelände der Stiftung in Bad Oeynhausen-Volmerdingsen tätig und verantwortlich für die Unterstützung von 22 schwerstmehrfachbehinderten Männern und Frauen im Alter von 29 bis 81 Jahren.

Anfang der 1980er Jahre entschied sich Norbert Schröder für eine Doppelqualifikation und absolvierte die fünfjährige Ausbildung zum Diakon sowie Gesundheits- und Krankenpfleger. In dieser Zeit erhielt er Einblicke in Wohnbereiche mit unterschiedlichen Schwerpunkten: pädagogische im Kinder- und Jugendbereich sowie pflegerische im Wohnbereich für Erwachsene mit Schwerstmehrfachbehinderung. Für Schröder stand schnell fest, dass er in einem Bereich arbeiten möchte, in dem ein hoher pflegerischer Anteil die Unterstützung der Frauen und Männer mit Behinderung ausmacht. So blieb er nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung im Haus Bethanien.

Individuelle Hilfsmittel

In den 40 Dienstjahren von Diakon Schröder hat sich viel verändert: "Früher gab es noch Sechs- und Acht-Bett-Zimmer. Das ist heute nicht mehr vorstellbar", so Schröder. Die Lebenssituation für Menschen mit Behinderung habe sich deutlich verbessert, insbesondere auch für schwerstmehrfachbehinderte Menschen.

"In den 1980er Jahren gab es beispielsweise keine maßgefertigten Rollstühle. Viele Frauen und Männer konnten nur durch einen Liegewagen, der nicht speziell für sie angepasst war, mobilisiert werden. Mittlerweile gibt es für alles Maßanfertigungen, jeder Mensch erhält individuelle Unterstützung – in allen Bereichen, auch bei den Hilfsmitteln", betont der Jubilar. Menschen mit Behinderung und ihre Bedürfnisse würden heute endlich anders wahrgenommen.

"Die Verbesserung der Wohn- und Betreuungssituation ist den Menschen auch deutlich anzumerken. Das hat bei vielen zu neuen Entwicklungen geführt. Als ich angefangen habe, war es nicht vorstellbar, mit ihnen in den Urlaub zu fahren. Mittlerweile ist das, wenn auch nicht jetzt in der Pandemie, üblich geworden. Die Bewohnerinnen und Bewohner leben richtig auf und zeigen ganz andere Seiten ihrer Persönlichkeit, wenn sie im Urlaub sind", berichtet Norbert Schröder.

Er schätzt an seiner Arbeit besonders die Ehrlichkeit und Direktheit, der Menschen mit Behinderung. "Sie unterstützen zu können und dazu beizutragen, dass sie ein schönes Leben und 'Zuhause' haben, ist ein gutes Gefühl. Ich schätze dabei auch sehr die Zusammenarbeit mit meinen engagierten Kolleginnen und Kollegen", so Schröder.

Als Ausgleich zur Arbeit schwingt der Jubilar sich gerne aufs Rad. Er ist verwitwet, lebt in einer Beziehung und hat eine erwachsene Tochter. Als Diakon ist er Mitglied der Diakonischen Brüder- und Schwersternschaft Wittekindshof.