Kinder spielerisch fördern und Entwicklung ermöglichen Verein Vergissmeinnicht spendet 2500 Euro an Wittekindshofer Frühförderung

Weitere Meldungen ansehen:

Hildegard Schwede (von links) und Emily Großmann, von der Wittekindshofer Frühförderung, nehmen von Birgit Bilke, Brigitte Mersmann, Maria Vowinkel, Theresia Klumps und Brunhilde Windscheid vom gemeinnützigen Verein „Vergissmeinnicht – Kinder in Not“ eine Spende in Höhe von 2500 Euro entgegen. Auf dem Whiteboard haben die Pädagoginnen Beispiele für Materialen zur Förderung der Kinder zusammengestellt, die von dem Geld angeschafft werden sollen.

Ahaus/Gronau/Laer (JP). Um die sozial-emotionale, motorische und sprachliche Entwicklung von Kindern zu fördern, kommen bei der Wittekindshofer Frühförderung in Ahaus und Gronau unterschiedlichste Materialien zum Einsatz: Puppen, Autos, selbstgefertigtes Equipment wie Geschichtensäckchen oder speziell für die Entwicklung kleiner Kinder konzipierte Spiele. Doch das Material ist häufig teuer und wird in mehreren Ausführungen benötigt. Der Laerer Verein "Vergissmeinnicht – Kinder in Not" unterstützt die Frühförderung daher nun mit einer Spende.

Brunhilde Windscheid, Maria Vowinkel, Brigitte Mersmann, Birgit Bilke und Theresia Klumps vom Vergissmeinnicht-Vorstand verschafften sich bei der Spendenübergabe in Höhe von 2500 Euro persönlich einen Eindruck der Arbeit in der Frühförderung der Diakonischen Stiftung Wittekindshof, die ihre Räume im Familienzentrum Scheelenkamp in Ahaus sowie im Familienzentrum Herzogstraße in Gronau hat. Seit fast 30 Jahren engagiert sich der Kreis befreundeter Frauen, der 1997 den gemeinnützigen Verein Vergissmeinnicht gründete, für Kinder, die erkrankt sind oder Hilfe und Unterstützung benötigen.

Mund-zu-Mund-Propaganda

Heute zählt der Verein mehr als 80 Mitglieder und weit über 100.000 Euro konnten in dieser Zeit an verschiedene Einrichtungen gespendet werden, etwa an die Kinderkrebsstation der Universitätsklinik Münster, die Kinderschlaganfallhilfe in Münster oder das Kinderhospiz Baltasar in Olpe. Nun wurde die Frühförderung in Ahaus und Gronau bedacht. "Wir sind über Mund-zu-Mund-Propaganda auf die Wittekindshofer Frühförderung aufmerksam geworden", berichtete Theresia Klumps vom erweiterten Vorstandsteam des Vereins.

"Die Kinder werden sich sehr freuen, wir aber auch", sagte Emily Großmann, Leiterin der Frühförderung, die gemeinsam mit Mitarbeiterin Hildegard Schwede die Vereinsvertreterinnen begrüßte und ihre Arbeit vorstellte: "Wir arbeiten nicht defizitorientiert, sondern schauen, welche Kompetenzen und Fähigkeiten das Kind bereits mitbringt. Diese sind die Grundlagen, welche wir fördern. So stellen sich schneller Erfolgserlebnisse ein, die wiederum motivieren", erklärte Großmann. In der Heilpädagogischen Frühförderung komme der ressourcen- und systemische Blick auf das Kind zum Tragen, das gesamte Umfeld werde in den Blick genommen.

Beratung und Begleitung der Eltern

Doch bevor Kinder gefördert werden können, müssen sich zunächst die Eltern für diese entscheiden und einen Antrag bei den Kostenträgern, meist dem Landschaftsverband, stellen. "Wir bieten kostenlose Beratungsgespräche an, Ärzte können Frühförderung empfehlen, Kitas auf Förderbedarfe aufmerksam machen, aber am Ende entscheiden die Eltern, ob sie einen Antrag stellen", führte Großmann aus. Erfahrene Fachkräfte beraten die Eltern beim Erstkontakt und gäben ihnen eine erste Orientierung. Danach folge eine umfangreiche Diagnostik. Anhand verschiedener – auch spielerischer – Testverfahren werde der konkrete Förderbedarf des Kindes ermittelt und ein individueller Förder- und Behandlungsplan aufgestellt.

Neben der Förderung des Kindes sei die Beratung und Begleitung der Eltern ein wichtiger Bestandteil der Frühförderung, deren Ziel es sei, eine drohende oder bereits eingetretene Behinderung so früh wie möglich zu erkennen und das Kind durch entsprechende Förder- und Behandlungsmaßnahmen in seinen körperlichen, seelischen und sozialen Fähigkeiten gezielt zu unterstützen. Wichtig sei es daher, Aufklärungsarbeit zu leisten. "Dazu kommen wir zu den Familien nach Hause, um ein Gespräch in vertrauter Umgebung zu führen." Auch die Frühförderung findet Zuhause statt.

"Bedarf ist immer da"

Mit prall gefüllten Taschen voller Materialien kommen die Mitarbeitenden dann bei den Familien an. "Und dann geht es nur noch um die Tasche und die Dinge, die da drin sind", berichtet Erzieherin Hildegard Schwede. Spielerisch werden die Jungen und Mädchen vom Kleinkindalter an so in Sprache, Motorik und ihrer Wahrnehmung gefördert. "Dabei spielen wir in den seltensten Fällen so, wie es die Erfinder vorgesehen haben. Die Kinder geben die Ideen vor und sind dabei ganz authentisch und frei im Spiel", berichtete Schwede. Da bleibt auch schon mal das ein oder andere Material bei der Familie, um in Abwesenheit der Pädagoginnen weiterhin Fortschritte zu erzielen. "Auch darum benötigen wir Materialien in mehrfacher Ausführung", erklärte Großmann den Spenderinnen.

Etwa 90 Kinder unterstützt die Wittekindshofer Frühförderung derzeit. Auch eine Warteliste wird geführt. "Der Bedarf ist immer da", stellte die Leiterin fest. "Dann ist die Spende hier ja genau richtig", resümierte die erste Vorsitzende des Vereins Vergissmeinnicht, Brigitte Mersmann.