Jahresfestival: Freiheit und beste Stimmung

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Sänger und Bläser aus vier Chören sowie weitere Gastmusiker sorgten für beste Stimmung und andächtige Ruhe im Gottesdienst zum Auftakt des Jahresfestivals. Beifall in der Predigt ist eher untypisch, aber die rund 800 Gottesdienstbesucher waren sich einig: Damian Nass hatte sie beeindruckt.

Der Posaunenchor des CVJM Volmerdingsen, dem sich weitere Bläser aus der Umgebung angeschlossen hatten, war schon von weiten zu hören. Im Festzelt wurden die Gottesdienstbesucher von den beiden Gospelchören Joyful Gospels aus Schnathorst und Joyful Voices aus Löhne-Siemshof sowie dem Wittekindshofer Erlöserchor musikalisch begrüßt. Spätestens mit dem Vorspiel zu Beginn des Gottesdienstes sprang der Funke der Begeisterung von den Musikern auf die rund 800 Gottesdienstbesuche rüber. Der Applaus nach dem Vorspiel war auch ein Dankeschön für das Vorprogramm. Es sollte nicht der letzte Applaus im Gottesdienst bleiben. Das Motto des Jahresfestivals "Mit Freu(n)den feiern" wurde erlebbar.

Das zarte Pflänzchen Freiheit

Passend zum Reformationsjubiläum drehten sich Musik, Lesungen, Gebete und die Predigt rund um das Thema Freiheit. Vorstandssprecher Pfarrer Professor Dr. Dierk Starnitzke forderte die Gemeinde auf, darauf zu achten, dass "das zarte Pflänzchen Freiheit, das Christus in unser Herz eingepflanzt hat", nicht eingehe durch Ängste, Sorgen und die Grenzen, die wir täglich im Leben spürten oder Regeln und Pflichten, die den Alltag bestimmten.

Starnitzke erklärte: "Glauben heißt, darauf vertrauen, dass wir alle durch Christus befreit sind und frei bleiben werden - trotz all unserer Grenzen und Unfreiheiten. Diese Vertrauen bewirkt, dass wir uns um einander kümmern, liebevoll und aufmerksam, denn frei sei heißt auch, die Freiheit, die man selbst empfangen hat, an andere weiter zu geben und sie bei ihrer Lebensführung in Freiheit zu unterstützen."

Freiheit heißt für mich, was alleine machen

Noch konkreter wurde die Predigt im Gespräch mit Damian Nass. Der 23-Jährige berichtete, dass er früher im Heilpädagogischen Intensivbereich (HPI), einem geschlossen Wohnbereich gelebt habe, und ein schwieriger Mensch gewesen sei. "Da waren die Türen für mich zu. Das brauche ich jetzt nicht mehr. Ich bin reifer geworden", erklärte Nass und berichtet von vielen Gesprächen mit Mitarbeitenden und Psychologen, die ihm gut getan haben, aber auch die Arbeit mit den Lamas Host und Knut, die er versorgt hat und durch die er viel herumgekommen sei.  "Ich lebe jetzt in Haus Friedenshöhe. Ich habe einen eigenen Schlüssel für meine Bude, die kann ich selbst abschließen. Das mach ich oft, wenn ich in meinem Zimmer bin, dann habe ich meine Ruhe. Freiheit heißt für mich, alleine was machen. Ich kann jetzt alleine spazieren gehen, da brauche ich keine Begleitung mehr wie früher", erklärte der Mann, der mit seinem Beitrag in der Jahresfestpredigt so überzeugte, dass er spontanen Applaus der 800 Gottesdienstbesucher bekommen hat.

Fürbitten aus und für den Alltag

Auch im Schlussgebet knüpften vier andere Männer an ihren konkreten Alltag an. Sie baten Politiker um "weise Entscheidungen auch für uns", dankten für den bevorstehenden Urlaub und die Chance, Zielen zu verabreden und Unterstützung zu bekommen, damit sie auch erreicht werden. In der Fürbitte waren die von Damian Nass bereits erwähnten Lamas ein Grund zum Dank, da sie seit zehn Jahren im Rahmen der tiergestützten Pädagogik auf dem Wittekindshofer Gelände lebten. Schließlich kamen die Tiere persönlich in das Festzelt, da die Kollekte für die tiergestützte Arbeit gesammelt wurde.

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