Geprüfte Fachkräfte wollen weiter hoch hinaus

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Nein, gesungen wird zum Schutz vor Infektionen nicht. Musikalisch ist es trotzdem, als die 22 Teilnehmenden des Bildungsganges der Berufsfachschule für Sozialassistenz mit integrierter Weiterbildung zur "Geprüften Fachkraft Arbeits- und Berufsförderun" (GeFAB) ihre Abschlussurkunden erhalten. 

"Auch wenn wir schon weit gekommen sind, wir gehen immer weiter – hoch hinaus. Egal, wie hoch die Hürden auch sind Sie sehen so viel kleiner von hier oben aus", schallt es aus Musikboxen im Bildungzentrum an der alten Friedenshöhe auf dem Wittekindshofer Gründungsgelände in Volmerdingsen. "Das Lied von Tim Bendzko erinnert mich an Sie und diese Gruppe, die in den vergangenen zwei Jahren zusammengewachsen ist", begründet Studienrätin Maren Grosse-Loheide vom Evangelischen Berufskolleg Wittekindshof ihre Musikauswahl.

"Extrem schwierige Bedingungen"

"Anstrengende Wochen liegen hinter den Teilnehmern", weiß auch Uwe Vogelpohl, Leiter des Berufskollegs. Der Corona-Lockdown habe die GeFABs vor die Frage gestellt: Kann ich meinen Abschluss/mein Examen überhaupt machen? "Für die geprüften Fachkräfte waren dies extrem schwierige Bedingungen. Sie konnten nur knapp ihre erforderlichen Projektarbeiten in den unterschiedlichen Einsatzstellen abschließen, bevor diese für Besucher nicht mehr zugänglich waren."

12 Schülerinnen und Schüler erwarben im Rahmen der Ausbildung zusätzlich den mittleren Bildungsabschluss (Fachoberschulreife "FOR") sowie weitere 18 Absolventinnen und Absolventen den mittleren Bildungsabschluss mit Qualifikationsvermerk für den Besuch der gymnasialen Oberstufe ("FOR" mit Q-Vermerk).

Eine, wie üblich, gemeinsame große Abschlussfeier auf Schloss Ovelgönne haben die Erzieher und Erzieherinnen, Heilerziehungspfleger und -pflegerinnen, Sozialassistenten und sowie die geprüften Fachkräfte in diesem Jahr nicht. Jede Klasse wird einzeln verabschiedet.

Kekse und Rosen

Die gute Laune lassen sich die GeFABs deshalb aber nicht nehmen. Zum Gratulieren kommt der Ellenbogen zum Einsatz, wie zuletzt bei den jubelnden Fußballern in der Bundesliga zu beobachten. Dazu werden neben Rosen auch selbstgebackene Kekse ausgehändigt, die Lehrerin Gabriele Nagorny-Wittig zuvor für die Examinierten gebacken und in kleinen Tütchen verpackt hatte. "Sie werden mir fehlen", sagt sie. Dafür gibt es nicht nur Applaus sondern auch Blumen und kleine Geschenke für sie und ihre Kolleginnen und Kollegen.

Und dann wird es ein weiteres Mal musikalisch mit einer instrumentalen Version von Udo Lindenbergs "Durch die schweren Zeiten".