Familienfest der Frühförderung in Gronau

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Beim Fest der Frühförderung in Gronau stand die ganze Familie im Mittelpunkt: Eltern, Geschwister und Kinder mit Behinderung oder Entwicklungsverzögerung.

Paula aus Vreden hat es gefallen. Auf dem Arm ihrer Mutter Jasmin Huning hat sie begeistert in den Kinderwagen geguckt. Da war die Einjährige mal die Große. Der kleine Ali-Yildrim aus Ahaus ist erst ein halbes Jahr alt. Da er in sein Spiel mit dem Ball vertieft war, hat er wenig Interesse an dem Mädchen gezeigt. Aber seine Mutter Yeliz Manyas hatet Kontakt zu Paula aufgenommen. Die Fingerspiele waren genau das Richtige für das aufgeweckte Mädchen. Sie war beschäftigt und störte sich nicht daran, dass jetzt ihre Eltern mit den Eltern von Ali-Yildrim und seinem Zwillingsbruder Oguz-Zafer redeten.

Eltern suchen Kontakte

Den Kontakt hergestellt hatte Doris Wigger vom Team der Frühförderung Wittekindshof. Sie wusste, dass beide Elternpaare Kontakt zu anderen Väter und Müttern mit Kindern mit Down-Syndrom oder Trisomie 21 suchen, einer angeboren Behinderung, die sich im Leben der Menschen sehr unterschiedlich auswirkt, so dass einige Menschen ein recht selbständiges Leben führen  können und andere auf erhebliche Unterstützung angewiesen sind.

Begegnungen sind das Ziel

Die Begegnung und der Austausch mit anderen Eltern, deren Kinder eine Behinderung oder eine Entwicklungsverzögerung haben, war ein Ziel des Familienfestes der Frühförderung Wittekindshof. Es hat im Familienzentrum Wittekindshof Herzogstraße in Gronau stattgefunden. „Wir besuchen die Kinder meistens in den Familien, um sie im vertrauten Lebensumfeld zu fördern und den Eltern Tipps zu geben, wie die Förderung in den Alltag integriert werden kann. Viele Eltern wünschen sich besonders am Anfang den Erfahrungsaustausch mit anderen Familien. Sie sind dankbar, wenn das Team der Frühförderung Kontakte herstellt“, berichtet Monika Orthaus-Hinkers, die Leiterin der Wittekindshofer Frühförderung. Ihr war es wichtig, die ganze Familien zum Fest der Frühförderung einzuladen: „Geschwisterkinder reagieren sensibel. Die meisten lieben ihren Bruder und ihre Schwester und helfen ihnen sehr gerne. Aber sie sind auch eifersüchtig, wenn sich in der Familie oft Vieles um die Behinderung oder Entwicklungsverzögerung dreht. Gerade wenn Förderung und Therapie spielerisch gestaltet werden, ist das auch für Geschwisterkinder attraktiv. Beim Familienfest können Geschwister alles mitmachen, was ihnen Spaß macht", erklärt Orthaus-Hinkers.

Papierflieger und Stelzendosen

Geschwisterkinder und Kinder mit Behinderung und Entwicklungsverzögerungen hatten beim Familienfest viel Abwechslung. Pünktlich zur Eröffnung hatte es geregnet. Deswegen erkundeten die Kinder erst das Familienzentrum, bastelten sich Sandbälle, haben Papier gestempelt und anschließend daraus Flieger gefaltet oder Familienfotos gemacht und sich am Kuchenbuffet gestärkt. Als die ersten Sonnenstrahlen die Wolkendecke durchbrachen, strömten alle in den Garten, wo Lauf- und Dreiräder, viele Schaukeln, Rutsche, Stelzendosen und Riesenseifenblasen bereit standen und der Grill angefeuert wurde.