Erntedank-Tradition endet nach über 80 Jahren

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So viele Menschen wie schon lange nicht mehr sind am Erntedankfest von Bergkirchen zur Wittekindshofer Erlöserkirche gezogen. Der bunte Zug mit Bollerwagen hat seit über 80 Jahren Tradition. Der Weg über die Wiehengebirgsstraße war eine Premiere und gleichzeitig ein Abschied.

Zum ersten Mal auf neuer Route und zum letzten Mal in einer über 80-jährigen Tradition ist die Kirchengemeinde Bergkirchen am Erntedankfest zur Wittekindshofer Erlöserkirche gezogen. In zwanzig Bollerwagen brachten sie die Erntegaben, die die Katechumenen und Konfirmanden an den Haustüren in Bergkirchen und Wulferdingsen gesammelt hatten, zu den Menschen in den Wittekindshofer Häusern. Aus Sicherheitsgründen durfte der Zug nicht über die Serpentinen ziehen. Nur durch großen persönlichen Einsatz von Pfarrer Eberhard Baade war es überhaupt möglich, dass der Erntedankfestzug noch einmal stattfinden konnte, wenn auch auf der Alternativroute mit deutlich weniger Autoverkehr.

Erntedankfestzug als Zeichen der Verbundenheit

Der Gemeindepfarrer hatte sich jahrelang für den Erntedankfestzug als Zeichen der Verbundenheit der Evangelischen Kirchengemeinde Bergkirchen und der benachbarten Diakonischen Stiftung Wittekindshof stark gemacht. Sichtbar stolz war er auf seine Gemeinde, dass sie 1.021, 56 Euro zusammengelegt hatte. Der Wittekindshofer Vorstandssprecher Pfarrer Professor Dr. Dierk Starnitzke freute sich über die Unterstützung und berichtete, dass das Geld für die Arbeit mit Tieren eingesetzt werde, die vor allem Menschen mit schwerer Behinderung zugute komme.

"Wir haben die über 80-jährige Erntedankfesttradition heute zu einem guten Abschluss gebracht. Mit den zwanzig Bollerwagen waren deutlich mehr Menschen als in den letzten Jahren unterwegs", erklärte Pfarrer Eberhard Baade. "Die Zeiten ändern sich, wir werden neue Formen finden", waren sich die beiden Pfarrer beim abschließenden gemeinsamen Kaffeetrinken einig.