Aus Setzlingen werden Bäume Johannesschule Gronau verabschiedet 14 junge Frauen und Männer

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Ein Ehrenplatz für die jungen Männer und Frauen, die ihre Schulzeit an der Wittekindshofer Johannesschule beenden. Schulleiter Jörg Hunschede (links) richtet persönliche Worte an jeden einzelnen.

Gronau (JP). 14 junge Männer und Frauen im Alter von 18 bis 22 Jahren haben ihre Schulzeit an der Johannesschule, der Förderschule für geistige Entwicklung im Nordkreis Borken, erfolgreich beendet. In individuell gestalteten Feiern wurden die Schülerinnen und Schüler einzeln verabschiedet.

Jeder Absolvent durfte auf dem großen Ledersessel auf der kleinen Bühne in der Kapelle des Wittekindshofs Gronau Platz nehmen. Von dort aus hatten die scheidenden Schülerinnen und Schüler gute Sicht auf die Leinwand. Denn Lehrkräfte sowie Mitschülerinnen und Mitschüler hatten Grußbotschaften aufgenommen, um sich von den jungen Männern und Frauen zu verabschieden. Und auch Schulleiter Jörg Hunschede richtete das Wort an die jungen Menschen und hielt ganz persönliche Ansprachen für sie. "Es war ein besonderer Tag in besonderen Zeiten. Eine große Entlassfeier war leider noch nicht möglich, aber wir wollten trotzdem jeden Schüler und jede Schülerin gebührend verabschieden", sagt Hunschede. So hatte jeder und jede die Möglichkeit, diesen besonderen Tag mit negativ getesteten Begleitpersonen, also Eltern, Lehrerinnen und Lehrern, Bezugsmitarbeitenden oder Integrationshelfern, zu feiern.

Kastanien zum Abschied

"Ich wachse wie ein Baum" lautete das Motto der Entlassfeier und passend dazu gab es für jeden Schüler und jede Schülerin einen Kastaniensetzling als Abschiedsgeschenk. "Zu Beginn eurer Schulzeit wart ihr noch kleine Setzlinge. Ihr habt Wurzeln gebildet und seid zu Bäumen herangewachsen. Und nun tragt ihr Früchte", verabschiedete sich Stufenkoordinatorin Isolde Baur. Die Abschlussschülerinnen und -schüler leben bei ihren Eltern oder in Wittekindshofer Wohnhäusern in Gronau. Nach den Sommerferien beginnt für sie alle der Start ins Arbeitsleben: etwa in Berufsbildungsbereichen in Werkstätten für Menschen mit Behinderung, die einen Einstieg ins Berufsleben bieten und die Teilnehmenden individuell fördern. Zwei Schüler werden zudem für Baufirmen tätig sein, eine junge Frau beginnt eine Ausbildung zur Pflegeassistentin.

"Wir hoffen, bald ein großes Abschlussfest nachholen zu können. Aber es ist nicht alles schlecht", betont der Schulleiter. !Die kleine Feier bietet viel Potenzial für persönlichen Austausch. Zwei Schüler haben außerdem die Chance genutzt und sind ans Rednerpult getreten, um sich zu verabschieden. Vor einem großen Publikum hätten sie vielleicht Hemmungen gehabt. Das ist etwas, was wir auch künftig gerne beibehalten wollen." Und noch etwas soll Tradition werden: Für jeden Abschlussjahrgang möchte die Johannesschule auf dem Außengelände des neuen Schulgebäudes einen Baum pflanzen. Der erste – ein Apfelsäulenbaum – wird mit Fertigstellung des Baus im kommenden Jahr gepflanzt.