Abschluss auf dem roten Teppich Schule Wittekindshof verabschiedet sieben junge Frauen und Männer

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Schulleiter Andreas Becker-Brandt (Mitte) verabschiedet Nick Kestehnus (von links), Sabrina Neese, Theresa Bäumer, Anna Lehmann, Lars Heua und Angelina Merkel. Sie haben ihre Schulzeit an der Schule Wittekindshof erfolgreich beendet.

Bad Oeynhausen-Volmerdingsen (ACL). "Für das letzte Stück eures Schulweges rollen wir euch den roten Teppich aus", verkündet Andreas Becker-Brandt, Leiter der Schule Wittekindshof. Erst vorsichtig, dann mit einem stolzen Lächeln auf den Lippen schreiten die jungen Männer und Frauen über den Teppich, der sie in das Lehrerzimmer  führt. Hier werden sie mit Applaus und Jubel empfangen.

Sieben junge Männer und Frauen im Alter von 18 bis 25 haben ihre Schulzeit an der Förderschule für den Kreis Minden-Lübbecke mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung sowie körperlich-motorische Entwicklung in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen. "Es ist ein besonderer Tag in einer besonderen Zeit. Wir sind zwar weiterhin vorsichtig, aber wollen euch natürlich trotzdem gebührend verabschieden", sagt Becker-Brandt. Statt einer großen Feier in der Kapelle gibt es zwei kleine Feierstunden unter dem Motto "Mit all deinen Farben" im dafür bunt geschmückten Lehrerzimmer. "So hat jeder und jede die Möglichkeit, diesen besonderen Tag mit vier negativ getesteten Begleitpersonen, also Eltern, Klassenlehrerinnen, Bezugsmitarbeitenden oder Integrationshelfern, zu feiern."

Gratulation per Videobotschaft

Festlich ist es – nicht nur wegen des roten Teppichs. Als Überraschung hat der Bad Oeynhausener Bürgermeister Lars Bökenkröger eine Videobotschaft für die Schulabgängerinnen und Schulabgänger aufgenommen. "Ihr habt Ausdauer und Leistung gezeigt und könnt nun mit Stolz eure Zeugnisse in den Händen halten", lobt das Stadtoberhaupt.

Dann ergreifen die Klassenlehrerinnen das Wort, um Glückwünsche von Mitschülerinnen und Mitschülern und Geschenke zu überbringen. Und, um an die zurückliegenden Jahre zu erinnern, an Erfolge, besondere Erlebnisse und wichtige Entwicklungsschritte. Neben dem schreiben und rechnen konnten manche durch individuelle Förderung ihre motorischen Fähigkeiten aufbauen oder soziale Kompetenzen dazugewinnen. Es werden zwei sehr persönliche Stunden, die Zeit zum Austausch bieten und jedem Schüler und jeder Schülerin einen Moment im Rampenlicht bescheren. "Ihr habt uns so viele Farben und Facetten von euch gezeigt. Ihr habt schon so viel erreicht, die nächsten Schritte ins Erwachsenenleben schafft ihr auch", betont der Schulleiter.

Pläne für das Arbeitsleben

Die Abschlussschülerinnen und -schüler leben im Kinder- und Jugendbereich der Diakonischen Stiftung oder bei ihren Eltern. Sabrina Neese hat schon klare Vorstellungen davon, wo sie einmal arbeiten möchte: "In der Manufructur", verrät sie. Die Manufructur ist Teil der Wittekindshofer Werkstätten, in dem selbst hergestellte Lebensmittel verkauft werden. Menschen mit Behinderung produzieren hier Säfte und Chutneys. Auch eine eigene Mosterei gehört dazu.

Und auch Nick Kestehnus, der seine gesamte Schulzeit an der Förderschule verbracht hat, möchte so schnell wie möglich den nächsten Schritt wagen und in den Wittekindshofer Werkstätten arbeiten. Nach den Sommerferien beginnt für Nick Kestehnus, Sabrina Neese und die anderen Absolventinnen und Absolventen der Start ins Arbeitsleben: etwa im Berufsbildungsbereich der Wittekindshofer Werkstätten, der einen Einstieg ins Berufsleben bietet und die Teilnehmenden individuell fördert.

Ihre Schulzeit erfolgreich beendet haben unter anderem Theresa Bäumer, Lars Heua, Nick Kestehnus, Anna Lehmann, Angelina Merkel und Sabrina Neese.